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Kultur: Was und wie und ob

STIFTUNGSWESEN

Das muss man sich einmal vorstellen: Nach einer Schätzung des Kulturkreises des Bundes Deutscher Industrie (BDI) werden allein in den nächsten zehn Jahren in Deutschland 150 Milliarden Euro vererbt. Zieht man davon die immobilen Werte ab, bliebe immer noch ein hübsches Sümmchen, um das zu tun, was der Kulturkreis des BDI gerne hätte: neue Kulturstiftungen gründen oder bereits bestehende finanziell stärker unterstützen.

Im Beisein von Kulturstaatsministerin Christina Weiss präsentierte der Vorstand des Kulturkreises gestern eine Initiative, die potenziellen Stiftern in Zukunft die Möglichkeit eingehender inhaltlicher Beratungen bieten soll. Laut Christina Weiss ist es nämlich so: Zwar wissen viele, dass sie stiften wollen – nur was und wie und ob das effektiv ist, ist ihnen dabei oft nicht ganz klar. Den häufig nur arg diffus artikulierten Wunsch, gemeinnützig tätig zu werden, in die geeigneten Bahnen zu lenken, ist nun das Anliegen des Kulturkreises des BDI. Und da gibt es in der Tat noch einiges zu verbessern. Das Wichtigste, so Bernhard von Loeffelholz, Vorstand des Kulturkreises des BDI, sei das Engagement des Einzelnen; danach käme die Kompetenz – und erst an dritter Stelle das Geld. Der Hamburger Jürgen Blankenburg, selber Stifter und Mitglied im Kuratorium der Initiative des BDI, wies auf ein anderes Problem hin. Nicht jeder Stiftungszweck sei dauerhaft aktuell. Deshalb müssten dort im Lauf der Zeit auch Modifikationen und Umwidmungen vorgenommen werden. Auch dafür stünde der Kulturkreis des BDI künftig noch mehr als bisher bereit, sagte Blankenburg. Der Bedarf ist jedenfalls vorhanden, wie eine zweite eindrucksvolle Zahl zeigt: Gegenwärtig werden in Deutschland pro Tag durchschnittlich drei neue Stiftungen gegründet.

Ulrich Clewing

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