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Die Mbira-Queen Stella Chiweshe aus Simbabwe.

© We Make Waves

We Make Waves Festival: Eine Plattform für Frauen

Anatolische Volkslieder, sphärische Klänge und eine tolle Rede: So war der erste Tag des feministischen Musikfestivals We Make Waves.

Die Musikindustrie hat ein Sexismus-Problem. Trotz weiblicher Weltstars wie Beyoncé und Taylor Swift stehen bei den großen Festivals immer noch erstaunlich wenige Frauen im Programm, noch schlimmer sieht es hinter den Kulissen aus. Das neue Festival We Make Waves will das ändern und Frauen, Trans- und nichtbinären Menschen im Pop die Möglichkeit geben, sich zu vernetzen. Und es will ein Licht werfen auf die vielen spannenden Künstlerinnen fernab des Mainstreams.

Höhepunkt am Donnerstag, des ersten Festivaltages, war die Eröffnungsrede von JD Samson, queere Ikone und einstiges Mitglied des legendären feministischen Elektropunk-Trios Le Tigre. Samson lebt als Frau mit Oberlippenbart, jenseits binärer Geschlechternormen. In ihrer Rede spricht sie von ihrer typisch weiblichen Angst, nicht gut genug zu sein und davon, als eine der wenigen sichtbaren genderqueeren Personen immer für eine ganze Community sprechen zu müssen. Ein einsames Gefühl. Trotzdem will sie diese Plattform nutzen, um für mehr Akzeptanz zu werben in einer immer noch homophoben und transfeindlichen Welt.

JD Samson, Musikerin und Aktivistin.
JD Samson, Musikerin und Aktivistin.

© We Make Waves

Auftritte von Vaginal Davis und Dai Burger

Dann: ein Konzertabend, der die ganze Bandbreite weiblichen musikalischen Schaffens demonstriert. Stella Chiweshe sorgt am simbabwischen Zupfinstrument Mbira für gute Laune, die Gitarristin Marisa Anderson evoziert mit ihren Kompositionen die Wüstenlandschaften des amerikanischen Westens, während Julianna Barwick an der Loop Station sphärische Klangteppiche entwirft. Musik, die perfekt in die stimmungsvolle St. Elisabeth Kirche in Mitte passt. Im Acud Club um die Ecke geht’s weiter mit Derya Yildirim, die anatolische Volkslieder neu interpretiert.

Auch am heutigen Freitag wartet We Make Waves noch einmal mit einem überzeugenden Programm auf, unter anderem mit The Chicks und der Trans-Künstlerin Ah Mer Ah Su aus Oakland. Die intersexuelle Performancekünstlerin und Punk- Ikone Vaginal Davis und die New Yorker Rapperin Dai Burger geben sich am Samstag die Ehre, auf der Abschlussparty tritt unter anderem die Hip-Hop-Künstlerin AWA aus Simbabwe auf.

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