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Kultur: "Wedding Planner": Der Kuss der Profifrau

Gut gemacht ist "Wedding Planner" auf jeden Fall - für Verliebte oder solche, die es werden wollen. Einsame Herzen in der Warteschleife können sich trösten, dass es selbst Super-Beauty Jennifer Lopez als Hochzeitsorganisatorin Mary nicht besser geht.

Gut gemacht ist "Wedding Planner" auf jeden Fall - für Verliebte oder solche, die es werden wollen. Einsame Herzen in der Warteschleife können sich trösten, dass es selbst Super-Beauty Jennifer Lopez als Hochzeitsorganisatorin Mary nicht besser geht. Woran sie selbst Schuld ist: Die Perfektionistin organisiert zwar anderer Leute Eheglück von der Feier bis zur medizinisch-seelischen Rundumversorgung, bleibt aber selbst ungerührt. Man ahnt, dass sie deshalb so kühl ist, weil sie sehr verletzt wurde und Angst hat, die Selbstkontrolle zu verlieren. Die ist sofort dahin, als Mary mit Steve (Matthew McConaughey) einen romantischen Abend verbringt. Prompt entpuppt sich der Arzt als der Bräutigam "ihrer" nächsten Hochzeit - ihr bisher wichtigster Auftrag, und die Braut mag sie auch noch. Ganz Profi, entscheidet sie sich, ihre Gefühle hintanzustellen. Auch Steve ist entschlossen, nicht einer Schwärmerei wegen seine Beziehung zu riskieren. Peinliche Situation - aber nichts wirkt gekünstelt, weder der romantische Ausrutscher noch die Art, damit umzugehen. Auch sind alle Charaktere gleichermaßen sympathisch; selbst der italienische Sandkastenfreund, den Marys Vater als Schwiegersohn favorisiert, entwickelt erwachsene Qualitäten. Das Klischee vom Barbie-Puppen liebenden Mädchen hinter der Karrierefrau-Fassade trifft - zumal Jennifer Lopez dieses Mädchen so natürlich spielt, wie es sonst allenfalls Julia Roberts kann. Charmant garniert Regisseur Adam Shankman die Irrungen rund ums Heiraten mit ein paar neuen Tönen - in einem Liebesfilm, der es sich erlaubt, ein ganzes Drama auf einem Beinahe-Kuss aufzubauen.

Janine Ludwig

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