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Kultur: Wehe Verdi: Berliner Bühnen fürchten Kollaps nach Tariferhöhungen

Die von den Gewerkschaften angestrebten Lohnerhöhungen würden die ohnehin schon angeschlagenen Berliner Opern und Theaterbudgets noch tiefer in die Krise treiben. „Wir können solche Tariferhöhungen einfach nicht bezahlen", sagt Peter Sauerbaum, geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper.

Die von den Gewerkschaften angestrebten Lohnerhöhungen würden die ohnehin schon angeschlagenen Berliner Opern und Theaterbudgets noch tiefer in die Krise treiben. „Wir können solche Tariferhöhungen einfach nicht bezahlen", sagt Peter Sauerbaum, geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper. „Eine Lohnsteigerung von drei Prozent würde Stelleneinsparungen in höchstem Ausmaß mit sich bringen, auch Aufführungen müssten gestrichen werden. Für mich ist das völlig ausgeschlossen.“

Auch im Maxim Gorki Theater ist kein Geld für Tariferhöhungen vorhanden. „Weitere Einsparungen wären nur durch Personalabbau und Sachmittelkürzungen möglich“, erklärt Eberhard Wagner, geschäftsführender Direktor. „Da unsere Angestellten und Arbeiter bis Ende 2004 nicht betriebsbedingt gekündigt werden können, müssten Einsparungen beim künstlerischen Personal vorgenommen werden. Oder aber es würden ein bis zwei Inszenierungen weniger pro Spielzeit stattfinden. Dann würde das Theater sein künstlerisches Gesicht verlieren“. Friedrich Barner, stellvertretender Direktor der Schaubühne klagt: „Wir arbeiten schon jetzt auf der niedrigsten Stufe der Personalausstattung und haben eigentlich einen Mehrbedarf. Es besteht kein Spielraum mehr, wenn wir unser Programm aufrecht erhalten möchten“. In der Deutschen Oper würde eine Tariferhöhung um drei Prozent zusätzliche Ausgaben von 1, 2 Millionen Euro pro Jahr bedeuten, im Maxim Gorki Theater etwa 260 000 Euro, in der Schaubühne 360 000 Euro. J.Z.

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