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Weimar: Nationaltheater wird Staatstheater

Alles für die Planungssicherheit: Das Deutsche Nationaltheater in Weimar wird ein Staatstheater. Dem Haus, dem auch Goethe 20 Jahre vorstand, stehen damit einige Veränderungen bevor.

Das Deutsche Nationaltheater Weimar wird zum Jahreswechsel in ein Staatstheater umgewandelt. "Das Land wird - beginnend mit dem 1. Januar 2008 - selbst direkte Verantwortung für das Theaterangebot übernehmen", sagte Kultusminister Jens Goebel (CDU). Das Traditionshaus, dem Goethe etwa 20 Jahre als Direktor vorstand, war bisher allein in städtischer Verantwortung, wurde aber vorwiegend vom Land finanziert. Die Klassikerstadt sieht in dem Wechsel Zukunft und Eigenständigkeit des Theaters gesichert. Das Land Thüringen hatte ursprünglich ein Staatstheater-Modell mit der nahen Oper Erfurt favorisiert. Dies scheiterte am Widerstand beider Städte, die beide nicht ein Orchester und Musiktheater aufgeben wollten.

Die Strukturdebatte hatte über Monate für heftigen Streit zwischen Landesregierung, Kommunen, Theatern und Bürgern gesorgt. Kultusminister Goebel wollte die bisherige Förderung der Theater durch das Land nach 2009 von 60 auf etwa 50 Millionen Euro jährlich kürzen. Das hätte das Aus für einige Theater und Orchester bedeutet. Zahlreiche Proteste veranlassten die Regierung, ihre Zusagen insgesamt wieder nahezu auf die alte Fördersumme zu erhöhen.

Es seien mit allen Theatern und Orchestern neue Vereinbarungen zur Landesförderung, aber auch zur Förderhöhe der Kommunen getroffen worden, sagte Goebel bei der Verleihung des Thüringer Kulturpreises. Damit hätten die Einrichtungen erneut über einen längeren Zeitraum Planungssicherheit. (saw/dpa)

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