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WEINE DES MONATS: WEINE DES MONATS

MOSEL Trinkreifer Riesling vom Schiefer Gegenwärtig gibt es in der deutschen Weinszene eine kleine Auseinandersetzung darum, ob der 2011er wirklich der versprochene Wunderjahrgang ist oder der 2010er unterschätzt wird. Wie entscheiden?

MOSEL

Trinkreifer Riesling vom Schiefer

Gegenwärtig gibt es in der deutschen Weinszene eine kleine Auseinandersetzung darum, ob der 2011er wirklich der versprochene Wunderjahrgang ist oder der 2010er unterschätzt wird. Wie entscheiden? 2009er trinken. Der ist jetzt im optimalen Zustand – wenn man ihn denn noch bekommt. Hier wäre einer: Der 2009 Riesling trocken von Markus Fries, einem aufstrebenden jungen Mosel-Winzer, der vier Hektar steilste Lagen in den Orten Bernkastel, Wehlen, Ürzig und Maring-Noviand bewirtschaftet. Dort ist schon alles vorhanden, was einen guten Wein ausmacht: Alte, wurzelechte Reben mit knappen Erträgen, Schieferböden mit guter Wasserversorgung. Zusammen mit den perfekten Bedingungen des Jahres ergab das einen typischen Moselriesling, der exotische und Pfirsichnoten in der Nase mit dem typischen mineralischen Hauch des Schiefers verbindet, und das bei gemäßigten 12 Prozent Alkohol. Er kostet 8,80 Euro bei Kamine und Wein, Prinzenallee 58 in Wedding.

ENTRE-DEUX-MERS

Der Wittspon kehrt zurück

Berlin hat als Weinstadt eine uralte Tradition. Schon zu Hanse-Zeiten kamen Weinfässer aus Bordeaux auf dem Wasser zu uns, die als „Rotspon“ und „Wittspon“ verkauft wurden. Diese Tradition wurde zuerst in Hamburg und Lübeck wiederbelebt, kommt nun aber auch nach Berlin zurück. Der Weinhändler Ralf Kuhlow hat 2008 den Rotspon lanciert und geht nun auch wieder mit einem weißen 2010 Berliner Wittspon auf den Markt. Der wird zwar nicht mehr mit dem Schiff über die Havel geschippert, hat aber sonst alle Merkmale des klassischen Wittspon aus dem Gebiet Entre-deux-Mers: Er besteht aus den Rebsorten Sauvignon blanc, Semillon und Muscadelle und hat vom Fass einen Hauch Holz abbekommen, der unaufdringlich zur Komplexität beiträgt. In der Nase finden sich Zitrusfrüchte, Akazienblüten, Mirabelle, am Gaumen kommen Orange, Vanille, Biskuit hinzu – weit entfernt von der Massenware, die meist aus diesem Anbaugebiet in die Regale kommt. Der Preis: 10,90 Euro bei Au Comptoir d’André, Breite Straße 33 in Schmargendorf. Bernd Matthies

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