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Weißbuch zum Urheberrecht: "Ausverkauf der kreativen Leistung"

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Neufassung des Urheberrechts bleibt umstritten. Das Aktionsbündnis Kopiervergütung hat nun seine Kritik in einem Weißbuch dargelegt.

Berlin - "Das Weißbuch war notwendig, weil der Regierungsentwurf die Urheber gegenüber der Industrie deutlich benachteiligt", sagte Ferdinand Melichar von der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort). Insbesondere kritisiert das Bündnis, dem unter anderem der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und das PEN-Zentrum Deutschland angehören, dass die Vergütung der Autoren bei Privatkopien durch die Regierungspläne deutlich sinken würde.

Mit dem vorgelegten Weißbuch wolle man den Politikern verdeutlichen, dass diese Pläne zum so genannten Zweiten Korb den "Ausverkauf der kreativen Leistung" bedeuten würde, sagte Melichar. Bisher erhielten die Urheber für die Möglichkeit des privaten Kopierens ihrer Werke eine von der Geräteindustrie an die Verwertungsgesellschaften abzuführende Summe. Die Summe, die bisher für jedes Gerät festgelegt ist, soll künftig prozentual an den Gerätepreis gekoppelt werden. "Statt die Vergütung von der willkürlichen Preisfestsetzung der Industrie abhängig zu machen, fordert das Bündnis wie bisher einen festen Betrag je Gerät", sagte Melichar.

Das 150 Seiten umfassende Weißbuch soll allen Bundestagsabgeordneten zur Verfügung gestellt werden. Am 8. und 20. November finden Anhörungen zum Regierungsentwurf im Rechtsausschuss des Bundestages statt. (tso/ddp)

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