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Kultur: Wiedervereinigt

Eines der Glanzstücke des Ägyptischen Museums in Berlin, das Kalabscha-Tor, wird komplettiert. Ägypten will vier weitere Blöcke des Tores nach Berlin geben.

Eines der Glanzstücke des Ägyptischen Museums in Berlin, das Kalabscha-Tor, wird komplettiert. Ägypten will vier weitere Blöcke des Tores nach Berlin geben. Das kündigte der ägyptische Botschafter Mohamed Al Orabi bei einem Festakt zum 25. Jahrestag des in den 60er Jahren ausgegrabenen Tores an. Die Blöcke waren erst jüngst von einer polnischen Ägyptologin auf einer Insel in der Nähe des Assuan-Staudamms entdeckt worden. Der Botschafter sprach von einer „Wiedervereinigung“ des Kulturdenkmals und von einer „Geste des Dialogs“. Das Kalabscha-Tor war für die West-Berliner Museen der spektakulärste Neuzugang seit Kriegsende. Das aus 100 Sandsteinblöcken bestehende, um 20 v. Chr. entstandene Tempeltor aus der nubischen Kultstätte Kalabscha war ein Geschenk des ägyptischen Staatspräsidenten Anwar el-Sadat an Deutschland.

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, würdigte bei der Feier die „einzigartige Großzügigkeit“ Ägyptens. Mit dem Geschenk an Berlin habe Ägypten vor 25 Jahren ein Zeichen gesetzt, das auch künftig die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Archäologie positiv beeinflussen werde und den Begriff des Weltkulturerbes wörtlich nehme. Das Tor verdankt seine Wiederauferstehung auch der Arbeit deutscher Forscher, die von 1961 bis 1963 an der Rettung der nubischen Altertümer beteiligt waren. Sie hatten die Blöcke des Tores aus den Fundamenten des Kalabscha-Tempels geborgen, wenige Wochen, bevor das Nubische Meer den alten Standort des Tempels überflutet habe.

Nach der Sanierung der Museumsinsel werden die Besucher auf dem Weg zu den monumentalen Architekturen der Antike im Pergamonmuseum durch das Tempeltor von Kalabscha schreiten. Durch den vierten Flügel, der nach Plänen des Architekten O.M. Ungers den Ehrenhof des Pergamonmuseums schließen wird, können die Architekturen in einem Rundgang präsentiert werden – von den ägyptischen Denkmälern und der syrischen Tempelfassade von Tell Halaf über die Prozessionsstraße und dem Ischtar-Tor aus dem alten Babylon bis zum Markttor von Milet und dem Pergamonaltar. Tsp

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