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Kultur: Winnetous ewige Lesegründe

Karl May in einer neuen Biografie.

Das Geheimnis seines Erfolgs hat er selbst einmal so formuliert: „Ich spreche zu meinen Lesern von Kind zu Kind.“ Karl May, Schöpfer von Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi, hat mit seinen Büchern eine Weltauflage von schätzungsweise 200 Millionen erreicht und die Leseerfahrungen von Generationen geprägt. Dennoch wird er als Autor häufig unterschätzt. Rüdiger Schaper, Feuilleton-Chef dieser Zeitung, hat eine Biografie über Karl May geschrieben, dessen Todestag sich im März zum hundertsten Mal jährt. Darin stellt er Karl Mays Person und Werk in ein neues Licht: Der Sohn einer bettelarmen erzgebirgischen Familie, der wegen Betrug und Diebstahl jahrelang im Gefängnis saß, verdient einen Platz in der Weltliteratur, er war ein großer Wortzauberer und Poet und in späteren Jahren, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, ein engagierter Schriftsteller. Im Tagesspiegel-Salon liest Rüdiger Schaper aus „Karl May – Untertan, Hochstapler, Übermensch“ (Siedler Verlag) und spricht mit Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff über den literarischen Popstar des Wilhelminischen Zeitalters, dem es um eine Welt ging, in der das Gute siegt. Karl May schuf Kolonien der Fantasie, während die europäischen Mächte ihre Kolonialreiche ausbeuteten. Er war ein Visionär der populären Kultur, ein Vorbereiter des großen Abenteuerkinos. Die literarischen Köche von eßkultur servieren zur Lesung sächsisch-indianische Küche, am Bechstein-Flügel: Jazzpianist Matthias Klünder. D. N.

Donnerstag, 12. Januar, Beginn 19.30 Uhr, Verlagsgebäude Der Tagesspiegel, Askanischer Platz 3, 10963 Berlin-Kreuzberg. Eintritt (inklusive Sekt und Zwei-Gang-Essen) 18 Euro. Anmeldung erforderlich unter Telefon 29021 520.

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