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WM-2006: Größtes Fußballbild der Welt in Berlin

In zweijähriger Arbeit hat der Berliner Maler Martin Keck das größte Fußballbild der Welt geschaffen. Es zeigt legendäre Sportszenen und wird zur Fußball-WM auf der Berliner Museumsinsel stehen.

Schwarzenfeld/Berlin - Auf 384 Keramikplatten fertigte der Künstler das nach seinen Angaben größte Fußballbild der Welt an, heute wurde das mehr als 207 Quadratmeter große Werk im ostbayerischen Schwarzenfeld erstmals präsentiert.

Für sein Werk hat sich Keck Fotos von 85 Spielszenen ausgesucht. Das älteste Bild stammt von 1935, die jüngsten Motive sind erst wenige Jahre alt und stammen vom Frauenfußball. Die Bilder hat Keck im Computer weiterbearbeitet, verfremdet oder nachcoloriert. «Viele waren noch in schwarz-weiß aufgenommen», erläuterte Keck.

Im Sommer 2005 ging Keck dann in seinem «Atelier» in der Oberpfalz ans eigentliche Werk. In der Architekturkeramikfabrik AGROB Buchtal in der Nähe von Schwandorf übertrug er die Motive und schuf mit Pinseln und Airbrush-Technik sein Monumentalbild. Das Unternehmen brannte dann nebenan die jeweils 90 Zentimeter breiten und 60 Zentimeter hohen Fliesen.

Herausgekommen ist ein Puzzle mit viel Rot, Orange, Blau und anderen knalligen Farben. Der Betrachter kann darauf Legenden wie Pelé, Diego Maradona oder David Beckham entdecken, manche davon auch mehrfach. «Uwe Seeler ist oft vertreten», verriet Keck. Allerdings räumte er ein, dass viele Spieler nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. «Auch eingefleischte Fans werden bei einigen Aufnahmen rätseln, wer es sein könnte.»

Der Wiedererkennungswert stand bei der Auswahl nicht an erster Stelle. So kommt zwar das berühmte WM-Finale England gegen Deutschland von 1966 vor, aber nicht mit dem umstrittenen «Wembley- Tor». Dafür hat Keck das viel weniger legendäre 2:2 des Endspiels verewigt. «Mich interessiert die spannende Bewegung, mir geht es um die Energie in den Bildern», sagte der 52-Jährige bei der Präsentation, der selbst gar kein großer Fußball-Anhänger ist. «Als Kind habe ich gerne gekickt, aber in dem Sinn bin ich kein Fußballfan.»

In Berlin wird Kecks Werk voraussichtlich ab Ende Mai zu bewundern sein. Durch die Anordnung an den jeweils fünf Meter hohen Monolithen soll das Bild so etwas wie eine «Hall of Fame» unter freiem Himmel werden. Keck hofft, dass sein Riesenbild zu einem Treffpunkt von Touristen und Fans aus aller Welt wird. Aus diesem Grund hat er sein Werk auch «Fußball Agora» genannt, im antiken Griechenland war eine Agora der zentrale Stadtplatz. (tso/dpa)

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