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Bei Young Euro Classic geht es Schlag auf Schlag.

© Young Euro Classic/Kai Bienert

Young Euro Classic 2015: Charme und Armut

Der Vorverkauf für Young Euro Classic 2015 hat begonnen. In diesem August findet das Jugendorchesterterffen wieder im Konzerthaus statt. Von dort aus will es die Friedensbotschaft der Musik in die Welt tragen.

In diesem Sommer führt Young Euro Classic die Drei-Klassen-Gesellschaft ein. Seit der Gründung des Jugendorchestertreffens 2000 galt stets: Wer zuerst kommt, schnappt sich die besten Plätze – weil es für die Abende im Konzerthaus nur einen Einheitspreis gab. Wenn sich in diesem Sommer vom 6.-23. August wieder Nachwuchstruppen aus aller Welt am Gendarmenmarkt präsentieren, werden erstmals Eintrittskarten zu 16, 22 oder 25 Euro angeboten. Damit sind die günstigsten Tickets zwar billiger als im Vorjahr – die Plätze der Einstiegskategorie befinden sich aber auch entsprechend weit hinten im Parkett oder in den oberen Rängen.

Die Finanzierung des privat organisierten Festivals ist in jedem Jahr wieder eine Herausforderung. Weil die Jugendorchester in beachtlicher Besetzungsstärke anreisen, müssen 1400 Musiker in Berlin untergebracht werden. Gleichzeitig soll Young Euro Classic gerade auch für junge Leute zugänglich sein. Da ist der Schwenk zu den gestaffelten Preisen eine Notlösung, die den steigenden Kosten geschuldet ist wie auch der Niedrigzinsphase, die es den Kulturstiftungen schwer macht, ihre Fördergelder zu erwirtschaften.

Seinen Charme gewinnt Young Euro Classic durch die – manches Mal von den Dirigenten nur schwer zu bändigende – Spielfreude der Jugendlichen. Noch lieber aber wuchern die Veranstalter mit der grenzüberschreitenden Macht der Musik: Gleich zur Eröffnung ist so ein politisch korrektes Projekt zu erleben, mit dem deutsch-israelischen „Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar“. Im „Central Asian Youth Orchestra“ spielen Kasachen, Kirgisen und Tadschiken zusammen, das „I, Culture Orchestra“ vereint Musiker aus Polen, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldau und der Ukraine. Und als „musikdiplomatische Initiative“ schließlich ist für den Festivalabschluss gar die Gründung eines „Friedensorchesters“ geplant, dessen Mitglieder aus der Ukraine, Russland, Deutschland und Armenien kommen.

Wieder dabei sein werden Bundesjugendorchester und -ballett wie auch der Jazzposaunist Nils Landgren, dazu nationale Nachwuchsorchester aus China, der Türkei, Norwegen, Portugal und Großbritannien. Neben vielen Ur- und deutschen Erstaufführungen bildet die Musik von Peter Tschaikowsky einen thematischen Schwerpunkt zum 175. Geburtstag des Komponisten.

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