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Kultur: Zum Ersten

Herbst-Auktion bei Lehr

Mit seiner 25. Versteigerung gelingt dem Auktionshaus Lehr ein Qualitätssprung vor allem in der Klassischen Moderne. Für Spannung dürfte das „Blumenstillleben mit Gladiolen“ von 1914 sorgen: Vor knapp einem Jahr hatte Irene Lehr das bis dato unbekannte Gemälde als frühen Max Beckmann wiederentdeckt. Nach intensiven Recherchen signalisieren mittlerweile auch Experten die Authentizität des Werkes, das zum Schätzpreis von 40 000 Euro aufgerufen wird. Bei den Papierarbeiten besticht Oskar Schlemmers „Sitzender“ von 1928, dessen Modulationen in Tuschfeder und Spritztechnik den Menschen im Raum auf einem kleinen Blatt, aber in großer Klarheit und Pointiertheit variieren (35 000 Euro).

Die bei Lehr traditionell starke Kunst ostdeutscher Provenienz wartet mit einem Konvolut von Hermann Glöckner auf. Neben typisch abstrakten Formen kommen ein Selbstbildnis (10 000 Euro) und eine Landschaft (7000 Euro) aus den zwanziger Jahren zum Aufruf, in denen sich bereits konstruktive Elemente abzeichnen.

Die 630 Losnummern spannen den Bogen mit einem Skarbina-Gemälde sowie einer Farblithografie von Edouard Vuillard (Taxen: 30 000 und 10 000 Euro) vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Hier ragt Via Lewandowskys monumentale „Neigung zu ungehemmter Löslichkeit“ heraus. Die 24 Tafeln seiner Documenta-Installation von 1992 sind auf 18 000 Euro geschätzt. Michaela Nolte

Auktionshaus Lehr, Sybelstraße 68; Vorbesichtigung bis 25. Oktober, tägl. 12-19 Uhr. Auktion: 27. Oktober, 13 Uhr; Berlin Excelsior Hotel, Hardenbergstraße 14.

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