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Der Maler Günther Hornig.

© Galerie Laekemaeker

Zum Tod von Günther Hornig: Der Lehrer

Günther Hornig war einer der bedeutendsten abstrakten Maler Ostdeutschlands. Am Sonntag starb der Künstler im Alter von 79 Jahren in Dresden.

Bis zuletzt blieb er ein Geheimtipp. Mit Günther Hornig ist einer der bedeutendsten abstrakten Maler Ostdeutschlands gestorben. Nach dem Fall der Mauer pilgerten westdeutsche Kunstkritiker in sein Atelier, um diesen eigenen Kopf kennenzulernen, der in Dresden gemeinsam mit Hermann Glöckner eine Enklave der abstrakten Kunst in der DDR gebildet hatte – gegen den staatlich verordneten sozialistischen Realismus. Glöckner wird heute hoch gehandelt und hängt im Bundestag, Hornig gilt es noch zu entdecken, dessen Reliefs und Skulpturen immer auch den Bühnenbildner verraten, der er ursprünglich war.

Psychedelische Farbexplosionen

Als Hochschullehrer an der Dresdner Akademie lehrte Hornig ebenfalls dieses Fach. Thomas Scheibitz, der 2005 den deutschen Pavillon in Venedig bespielte, war einer seiner Schüler, wie sich rückblickend unschwer erkennen lässt. Aber auch die Autoperforationskünstler Else Gabriel, Via Lewandowsky, Micha Brendel und Rainer Görß gingen durch seine Schule und überflügelten an Bekanntheit bald ihren Lehrer. Hornig selbst nahm es gelassen hin und entwickelte im Atelier weiter seine geometrischen Formationen, die in allen Farben daherkommen und wie psychedelische Farbexplosionen wirken konnten. Ihre Frische und Jugend überraschte jedes Mal, umso mehr, als sie von einem Altmeister stammten. Hornig starb am Sonntag mit 79 Jahren in Dresden.

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