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Jean Rochefort stand in über 150 Filmen vor der Kamera.

© dpa

Zum Tod von Jean Rochefort: Nationales Kulturgut

Der französische Filmstar Jean Rochefort ist 87-jährig gestorben.

Man hätte ihn zu gern als Don Quixote in Terry Gilliams zum Scheitern verurteilter Verfilmung von Cervantes’ Heldenepos gesehen. Die Figur des Ritters von der traurigen Gestalt wäre dazu prädestiniert gewesen, die Karriere des französischen Schauspielers Jean Rochefort zu krönen. Als verschmitzter Dandy wurde Rochefort in Komödien wie „Der Große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ oder „Ein Elefant irrt sich gewaltig“ einer der populärsten Darsteller Frankreichs. Unter der Regie von Luis Buñuel, Robert Altman, Patrice Leconte und Bertrand Tavernier stand er in über 150 Filmen vor der Kamera.

Einen späten - und seinen vielleicht größten – Erfolg feierte er 1990 als „Der Mann der Friseuse“, der im gleichnamigen Liebesfilm von Patrice Leconte seine libidinösen Fantasien mit dem Schwarm seiner Kindheit auslebt. In seiner Karriere wurde Rochefort dreimal mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet, 1999 wurde ihm der Ehren-César für sein Lebenswerk verliehen. Dennoch war die eigentliche Leidenschaft Rocheforts nicht das Kino, sondern das Theater. In Frankreich war er in Stücken von Harold Pinter, Peter Ustinov, Henry Miller und David Mamet auf der Bühne zu sehen. In der Wahl seiner Rollen blieb Rochefort immer wählerisch. „Bevor ich eine Rolle annehme“, erklärt er einmal, „frage ich mich, ob der Film unseren Zeitgenossen etwas Entsprechendes anbieten kann.“ Nun ist der französische Filmstar, der über sich selbst einmal sagte, dass er zu Frankreichs Kulturgut gehöre, in der Nacht zum Montag im Alter von 87 Jahren gestorben. (Tsp)

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