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Rafael Chirbes, geboren am 27. Juni 1949, starb am Samstag, den 15. August, in Tavernes de la Valldigna bei Valencia. Er wurde 66 Jahre alt.

© dpa

Zum Tod von Rafael Chirbes: Chronist seines Landes: Spanischer Schriftsteller Autor Rafael Chirbes gestorben

Er wurde nicht müde, die Missstände in seinem Land anzuprangern. Nun ist der engagierte Autor Rafel Chirbes mit 66 Jahren in der Nähe von Valencia gestorben.

Er war Chronist der Franco-Ära und des Spanischen Bürgerkriegs; seine Romane „Der lange Marsch“ oder „Der Fall von Madrid“ sind Klassiker geworden. Und er war der unbestechliche Biograf sowie einer der schärfsten Kritiker seines Landes in Zeiten der Demokratie: Rafael Chirbes, berühmt für seinen mäandernden Sprachstil, schrieb über Aufbruch und Anpassung, Rebellion und Stagnation wie in "Alte Freunde", zuletzt über die Verwerfungen von Kapitalismus und Neoliberalismus.

Ein Pessimist, ein Marxist, einer, der nicht müde wurde, sich zu empören: In seinen jüngeren Werken, „Krematorium“ oder „Am Ufer“, nahm er sich die Bausünden, die Tourismusbranche, die Immobilienblase und die Krisenprofiteure Spaniens vor. Einen Menschen von außergewöhnlicher moralischer Integrität nannte ihn sein Verleger Jorge Herralde. Am Samstag ist Rafael Chirbes, dessen Bücher auf Deutsch beim Münchner Verlag Kunstmann erschienen sind, mit 66 Jahren gestorben, zuhause in der Nähe von Valencia. Er hatte Lungenkrebs. Der Tod des vielfach ausgezeichneten Autors sei ein schwerer Schlag für die spanische Literatur, sagte Herralde der Tageszeitung „El Pais“. Sein jüngstes Buch, „Paris, Austerlitz“, konnte Chirbes gerade noch fertigstellen, es soll in Kürze auf Spanisch herauskommen. Tsp/epd

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