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Die irakisch-britische Architektin Zaha Hadid (1950-2016).

© dpa

Zum Tod von Zaha Hadid: Architektin Zaha Hadid stirbt mit 65 Jahren

Die britisch-irakische Architektin und Designerin Zaha Hadid ist mit 65 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Sie gewann als erste Frau 2004 den Pritzker-Preis, den wichtigsten Architekturpreis der Welt.

Sie gehörte zu den bedeutendsten Baukünstlerinnen der Gegenwart: Die britisch-irakische Architektin Zaha Hadid ist überraschend an einem Herzinfarkt in Miami gestorben, sie hatte sich dort gerade wegen einer Bronchitis im Krankenhaus aufgehalten. 1950 in Bagdad geboren, musste Hadid als Teenager den Irak verlassen, weil ihr Vater der demokratischen Opposition angehörte. Sie ging nach London, wo sie an der Architectural Association studierte und 1979 ein eigenes Büro eröffnete.

Erstmals sorgt sie 1982 mit ihrem preisgekrönten Entwurf für das Hochhausprojekt "The Peak" in Hongkong für Aufsehen. Sie wurde zur Vorreiterin der Bewegung "Deconstrucitivist Architecture", die 1988 in einer Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art gewürdigt wurde. Lange Zeit machte sie vor allem als Theoretikerin von sich reden, galt als Baumeisterin fast ohne Bauten, weil ihre kühnen Pläne als unrealisierbar galten.

Dann jedoch machte sie mit spektakulären Bauwerken von sich reden. Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählt das interaktive Wissenschaftsmuseum Phaeno in Wolfsburg, das Olympische Schwimmstadion in London, das Nationalmuseum für moderne Kunst Maxxi in Rom sowie das Rosenthal Center für Gegenwartskunst in Cincinnati (USA). Auch plante sie das Center for Performing Arts in Abu Dhabi, ein Opernhaus in Guangzhou, den Innovation Tower in Hongkong sowie Bergstationen und eine Schanze in Innsbruck. In Deutschland realisierte sie das Vitra-Haus in Weil am Rhein und schon früh einen IBA-Wohnblock in Berlin-Kreuzberg.

"99 Prozent der Architektur auf der Welt wird nicht von Architekten bestimmt, sondern von Bauherren", sagte Hadid schon im Jahr 2000. Das meiste sei konventionell und gehorche kommerziellen Erwägungen, dies erdrücke die Baukunst. Es geht ihr darum, "möglichst vieles von dem, was als theoretische Konzeption gilt, in den architektonischen Mainstream zu überführen. Also nicht so sehr um den eigenen Stil, sondern um das Allgemeinwohl." Tsp

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