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Kultur: Zurück: Blues

Mit elegantem Panamahut, rostrotem Hemd und schwarzer Flatterhose sitzt der hübsche lange dünne Mann auf einem schlichten Holzstuhl inmitten der kleinen Quasimodo-Bühne. Lächelt und strahlt mit weißen Zähnen.

Mit elegantem Panamahut, rostrotem Hemd und schwarzer Flatterhose sitzt der hübsche lange dünne Mann auf einem schlichten Holzstuhl inmitten der kleinen Quasimodo-Bühne. Lächelt und strahlt mit weißen Zähnen. Tänzelt im Sitzen. Jungenhaft. Dabei wird Eric Bibb schon 50. Bibb spielt flüssiges, rhythmisches Picking mit den bloßen Fingern auf der alten Gibson-Akustikgitarre. Weiche Melodielinien aus dem Handgelenk geschüttelt. Countryblues voller wehmütigen Erinnerung an die alten Legenden Reverend Gary Davis und Mississippi John Hurt. Auch Bibb singt eine fröhliche Variante des Blues. Gemischt mit Gospel-, Soul-, Jazz-, Country- und starken Folkelementen. David Bronze wechselt von akustischer zu elektrischer Bassgitarre. Nick Simpson mixt dezente Mandolinen- und Geigentöne dazu, Bottleneck auf der Stratocaster, simulierte Pedal-Steel. Ein Gefühl, als säße man mit den drei exzellenten Musikern in einer warmen Sommernacht auf einer Holzveranda in alten Louisiana. Sein warmer Gesang ist ungekünstelt, charmant, intensiv. Pure Magie. Es ist so still, dass man die Lüftung rauschen hört, dann wieder knallende Saiten. Schließlich singen alle den Gospelsong, den Bipp von Taj Mahal gelernt hat: "The Needed Time". Bezaubernd.

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