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Kultur: ZURÜCK - WAHLPARTY II

Unter dem Deckmantel "Party: die erste Wahl" wird im Haus der Kulturen der Welt das gesamte bundesdeutsche Wahlgeschehen ignoriert und die Karten der Demokratie an der Basis neu gemischt.Die Wahlscheine für 20 Mark sind ausverkauft.

Unter dem Deckmantel "Party: die erste Wahl" wird im Haus der Kulturen der Welt das gesamte bundesdeutsche Wahlgeschehen ignoriert und die Karten der Demokratie an der Basis neu gemischt.Die Wahlscheine für 20 Mark sind ausverkauft.Wer zu spät kommt, den bestraft das Ergebnis.Für einen Jäger 90 können 80 Millionen Regenschirme gekauft werden, behauptet Horst Evers.Evers hat am Samstag abend das Wetter zum Wahlkampfthema erklärt.Mit irreführenden Slogans wie: "Das Wetter macht uns alle sauberer" und "Mehr Sonne ist ausländerfreundlich" begibt er sich auf Stimmenfang.Er ist kein Spinner, genauso wenig wie seine Konkurrenten Christoph Jungmann von der "Inhaltpartei Deutschlands", Cem Sultan Ungang von der "Möge die Arbeit leichter fallen Partei", Sarah Schmidt von der Partei "Zur letzten Chance - die knorke Reform" und dem ultralinken Hans Duschke, der Reichtum und ein langes Leben verspricht.Duschke gehört zu den zwielichtigen Politgrößen.Die Reichen will er mit handgeschnitzten Pfeilen abschießen und ihr Geld unter den Armen verteilen.Kurz vor der Auszählung kocht die Stimmung im Wahlvolk über.Schuld daran trägt das "Multi Kochi"-Buffet mit seinen ultrascharfen Speisen wie Miser, einem Linsengericht aus dem afrikanischen Dschungel.Auch die Anspannung unter den Spitzenkandidaten wächst.Blöd, daß keiner von ihnen Freibier in sein Programm aufgenommen hat.Nach der Pfeffer-Paprika-Musik der Gruppe "Zigan-tzigan" geht es an die Auszählung.160 Stimmen werden errechnet, wovon 29 ungültig sind - einige Unentschlossene haben ihre Kreuze gleichmäßig auf alle Parteien verteilt.Verlierer der Wahl ist die Inhaltpartei mit 7,6 Prozent Stimmen, gefolgt von Hans Duschke, der enttäuscht sein Amt der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen will.Die "Möge die Arbeit leichter fallen Partei" mit dem Slogan "Sex löst jedes Problem" gelangt auf Platz zwei.Sieger mit 41,5 Prozent ist die Wetterpartei, die eine Koalition mit der "Möge die Arbeit leichter fallen" Partei eingehen wird.Experten warnen schon jetzt vor dieser Zusammenarbeit.Sex und Liebe im deutschen Regenwald werden die politische Entwicklung ins Nirwarna treiben.So wird der deutsche Wähler im Jahre 2002 zwischen der Abtreibungspartei und den ultrastarken Holzfällern entscheiden müssen.

FRANK ROTHE

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