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Kultur: Zwei Verliebte auf der Suche nach einem Zimmer

So schlimm, wie es immer behauptet wird, ist der Sittenfall nun doch nicht. Wenn zwei Menschen einander mögen und scharf aufeinander sind, sehnen sie sich immer noch nach einem Zimmer, um sich dort ungestört zu vergnügen - selbst wenn sie schwul sind und in die nächstbeste Sauna gehen könnten.

So schlimm, wie es immer behauptet wird, ist der Sittenfall nun doch nicht. Wenn zwei Menschen einander mögen und scharf aufeinander sind, sehnen sie sich immer noch nach einem Zimmer, um sich dort ungestört zu vergnügen - selbst wenn sie schwul sind und in die nächstbeste Sauna gehen könnten. So schnell, wie es zwischen dem schüchternen Musical-Komponisten Gabriel und dem Go-Go-Boy Mark in der U-Bahn funkt, so langwierig gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Ort. Bei Mark geht es nicht, und Gabriel teilt sich sein Apartment mit einem heterosexuellen Freund, der ständig etwas zu laufen hat. Zu allem Überfluss ist Gabriel auch noch mit Katherine (Tori Spelling) befreundet, einer chronischen Nervensäge, die an seinem Computer hundertundfünfzig Exemplare ihres Lebenslaufs ausdrucken will - ausgerechnet als er mit Mark allein ist.

Unter der Regie von Jim Fall vergehen neunzig Minuten wie im Fluge; ihm sind unendlich viele Möglichkeiten eingefallen, zwei Menschen am Beischlaf zu hindern. Da es zu keinem Sex kommt, ist "Trick" auch für heterosexuelle Zuschauer ohne Einschränkung geeignet. Schade nur, dass Christian Campbell die Unbeholfenheit des Gabriel zu sehr übertreibt. John Paul Pitoc als Mark erscheint ihm körperlich, geistig und menschlich dermaßen überlegen, dass die Suche nach einem Zimmer aus seiner Sicht kein Thema sein dürfte. Aber man sollte von der Geschichte nicht zuviel Logik erwarten: "Trick" ist nette, oberflächliche Unterhaltung, die eines Tages im Vormittagsprogramm auftauchen wird.Babylon (OmU), Cinemaxx Potsdamer Platz, FT Friedrichshain, Kant und Xenon

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