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Kyritz-Ruppiner Heide: Platzeck verlangt Aufgabe der Bombodrom-Pläne

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck fordert Verteidigungsminister Franz Josef Jung auf, endlich sein Beharren aufzugeben und "einen durchaus möglichen, ehrenwerten Rückzug" von den Plänen anzutreten. Für die Region wäre der Truppenübungsplatz ein "Desaster".

Matthias Platzeck (SPD) hat Franz Josef Jung (CDU) zur Aufgabe der Pläne für eine militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide aufgefordert. Am Mittwochabend sollten in Berlin die Bürgerinitiative "Freie Heide" und die Aktionsgemeinschaft "Freier Himmel" mit dem Regine-Hildebrandt-Preis 2008 der SPD ausgezeichnet werden.

Platzeck würdigte das jahrelange Engagement der Initiativen für eine zivile Nutzung des sogenannten Bombodroms bei Wittstock im Norden Brandenburgs. Die Initiativen hätten ein breites Bündnis gegen den Luft-Boden-Schießplatz geschmiedet. Dazu gehörten Unternehmen, Parteien, Umweltorganisationen, Kirchen und Künstler. Der Protest sei konstruktiv und richte sich nicht nur gegen das "Bombodrom". Das Engagement ziele auch auf die friedliche Nutzung eines wertvollen Stücks Natur ab.

"Die Region braucht Klarheit"

"Für die strukturschwache Region, deren wichtigste Zukunftschancen in einem sanften Tourismus liegen, wäre ein Truppenübungsplatz ein Desaster", unterstrich der Regierungschef. Er fügte hinzu: "Die Region braucht endlich Klarheit". Die laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen könnten sich noch jahrelang hinziehen. Es sei unzumutbar, auf deren Abschluss zu warten.

Die Luftwaffe will den rund 12.000 Hektar großen früheren sowjetischen Truppenübungsplatz für rund 1700 Einsätze pro Jahr nutzen. Gegen die Pläne wehren sich die Bürgerinitiativen, Unternehmen und Gemeinden mit Protestmärschen und Klagen. Auch die Landesregierungen von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin fordern einen Verzicht auf das Vorhaben. (rope/ddp)

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