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Brandenburg: Laborchefin bestätigt: Fleisch war schlecht Gesundheitsgefahr bestand nicht, Staatsanwaltschaft ermittelt weiter

Im Lebensmittelskandal um die Firma Mac Snack in Stahnsdorf bei Potsdam gibt es erste Ergebnisse aus den Laboren. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, überlagertes Fleisch umetikettiert und mit neuem, gefälschten Haltbarkeitsdatum weiterverkauft zu haben (der Tagesspiegel berichtete).

Im Lebensmittelskandal um die Firma Mac Snack in Stahnsdorf bei Potsdam gibt es erste Ergebnisse aus den Laboren. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, überlagertes Fleisch umetikettiert und mit neuem, gefälschten Haltbarkeitsdatum weiterverkauft zu haben (der Tagesspiegel berichtete). Zwei der Proben, die im Berliner Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen (Ilat) untersucht wurden, erwiesen sich als verdorben.

„Das war auf den ersten Blick zu sehen“, sagt Dr. Doris Kusch, Abteilungsleiterin im Ilat: „Das Fleisch stank so, dass es niemand mehr zubereitet hätte.“ Und selbst, wenn einer den faulen Braten nicht gerochen hätte, wäre nicht viel passiert. „Die Keime überleben die Hitze beim Kochen nicht“, schätzt Kusch ein und spricht lediglich von einer Übervorteilung der Kunden, die zum selben Preis eine schlechtere Qualität erhalten hätten. Eine gesundheitliche Gefährdung habe nicht bestanden.

Bevor eine endgültige Entwarnung gegeben werden kann, müsse man allerdings noch abwarten. So wird die Untersuchung der Salmonellen-Anreicherung des Fleisches erst am kommenden Montag abgeschlossen sein. Ein Großteil der anderen Proben seien Aufschnitt, aber auch Käse und Obstsalat. Bei ersten sensorischen Tests schienen diese in Ordnung zu sein. Jetzt warte man ab, ob sie vor Ablauf des angegebenen Verfallsdatums verderben, was auf eine Umetikettierung schließen lassen würde. Gleichzeitig werden auch im Landeslabor Brandenburg in Frankfurt (Oder) weitere Proben aus dem Kühlhaus der Firma in Stahnsdorf untersucht. Die Ergebnisse sollen im Laufe des heutigen Freitags bekannt werden.

Die Ermittlungsbehörden warten die Laborergebnisse ab. Vorerst werde weiterhin wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelbedarfsgesetz ermittelt, hieß es im Landeskriminalamt (LKA). Weitere Verdächtige außer dem Geschäftsführer und einem Filialleiter gebe es bislang nicht. „Aber es haben sich weitere Zeugen aus dem Unternehmen bei uns gemeldet“, sagt Bärbel Cotte-Weiß von der Pressestelle des LKA.

Falko Müller

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