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Lauchhammer: Zwei Monate altes Baby tot aufgefunden

Ein totes Baby ist am Wochenende im brandenburgischen Lauchhammer entdeckt worden. Ob das Kind getötet wurde oder einem Unglück zum Opfer fiel, ist noch ungewiss. Ein natürlicher Tod wird ausgeschlossen.

Lauchhammer - Im brandenburgischen Lauchhammer im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist ein totes Baby gefunden worden. Das sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Cottbus am Montag. Bei dem toten Kind handelt es sich um ein zwei Monate altes Mädchen. Das Baby soll bereits in der Nacht zum Sonntag gestorben sein.

Bislang ist nicht geklärt, unter welchen Umständen das Mädchen ums Leben gekommen ist. Die alleinerziehende Mutter, die mehrere Kinder hat und offenbar bereits seit längerer Zeit vom Jugendamt betreut wird, wurde zunächst festgenommen, nach der Vernehmung im Laufe des Montags jedoch wieder freigelassen. Zurzeit bestehe kein dringender Tatverdacht gegen die Frau mehr, heißt es. Nach der Obduktion der Babyleiche wird ein natürlicher Tod ausgeschlossen. Die Ermittler halten eine Gewalttat für möglich, können aber auch einen Unfall nicht ausschließen.

Einem Bericht der "Lausitzer Rundschau" zufolge war es die alleinerziehende Mutter selbst, die in der Nacht zum Sonntag gegen Mitternacht Nachbarn alarmierte und ärztliche Hilfe für den leblosen Säugling rief. Der medizinische Notdienst konnte das Baby jedoch nicht retten.

Sollte sich der Verdacht, dass das Mädchen getötet worden ist, bestätigen, wäre es der nächste Fall in einer Reihe von Kindstötungen in Brandenburg in den vergangenen Jahren. Trauriger Höhepunkt war der Fund von neun toten Babys auf einem Grundstück bei Frankfurt (Oder) im Jahr 2005. Die damals 39-jährige Sabine H. hatte dort die Leichen ihrer Kinder vergraben. Der Fund löste eine Debatte aus, die vor allem von Jörg Schönbohm (CDU) angestoßen wurde. Der damalige Innenminister hatte die "Proletarisierung" der Brandenburger in der DDR für ein Klima des Wegschauens mitverantwortlich gemacht. Auch in Schwarzheide, einem Nachbarort Lauchhammers, gab es vor drei Jahren einen Fall von Kindstötung: Eine damals 18-Jährige hatte ihr heimlich zur Welt gebrachtes Kind erdrosselt und versteckt. Sie wurde zu einer mehrjährigen Jugendstrafe verurteilt. bjs/sim

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