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Leerstand: Schwer vermietbar?

Im Land Brandenburg droht nach aktuellen Berechnungen bis zum Jahr 2030 ein Leerstand von rund 150.000 Wohnungen. Der Abriss von Wohnungen geht weiter.

Potsdam - Bei einem erwarteten Bevölkerungsrückgang von 363.000 Einwohnern werde diese Zahl an Wohnungen dann nicht mehr benötigt, sagte BBU-Vorstand Ludwig Burkardt. Er forderte einen weiteren Abriss von Wohnungen und die Modernisierung der Einheiten, die erhalten bleiben. Vor allem in Berlin fernen Regionen seien viele Wohnungen nicht vermietet. "Die hier meist dauerhaft leer stehenden knapp 36.000 Wohnungen sind schwere Belastungen für unsere Mitgliedsunternehmen und ihre Kommunen", erläuterte Burkardt. Im äußeren Entwicklungsraum betrage der Leerstand 14,2 Prozent, im Berlin nahen Raum 5,8 Prozent.

Trotz des Abrisses von 6600 Wohnungen im vergangenen Jahr seien bei den BBU-Mitgliedern aktuell mehr als 43.200 Wohnungen unbewohnt. Die Leerstandsquote sei aber von 12,6 Prozent in 2005 auf 11,5 Prozent im Vorjahr gesunken. Der gesamte Leerstand wird aber auf rund 100.000 geschätzt. Viele leere Wohnungen gebe es etwa in Luckenwalde, Lauchhammer, Cottbus oder Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder).

Nicht nur Abriss sondern auch Modernisierung nötig

Einige Unternehmen hätten teilweise mehr als 20 Prozent ihrer Wohnungen nicht vermietet, in einigen Fällen sogar 30 Prozent. Die derzeitigen Abrissplanungen des Landes von 55.000 Wohnungen entsprechen laut BBU zwar den Anforderungen bis 2010, angesichts der sich abzeichnenden Probleme müsste das Programm aber fortgeführt werden. "Marktwirtschaftliche Kräfte allein können Leerstandszunahmen und Verödung ganzer Landstriche nicht verhindern", sagte Burkardt. Neben dem Abriss sei eine Aufwertung der Städte durch Modernisierung von Wohnraum aber auch unerlässlich.

Die BBU-Mitglieder planen in diesem Jahr Investitionen von 363,6 Millionen Euro nach 313,5 Millionen Euro (plus 3,2 Prozent) in 2006. 157,1 Millionen seien in die Instandsetzung geflossen und 145,1 Millionen Euro für die Modernisierung ausgegeben worden. 11,3 Millionen Euro für Neubauinvestitionen bedeuteten einen Rückgang von 56,4 Prozent. Durch Modernisierung und Instandsetzung sei der jährliche Energieverbrauch pro Quadratmeter um 25 Prozent gesenkt worden. Der CO2-Ausstoß der Häuser sei um fast 30 Prozent gesunken. Der BBU geht davon aus, dass die Betriebskosten 2006 bei den Mitgliedern im Schnitt um fünf Prozent steigen. Laut BBU leben rund 30 Prozent aller Brandenburger in Wohnungen von Mitgliedsunternehmen. Die 223 Unternehmen verfügten über einen Bestand von 375.226 Wohnungen. (tso/dpa)

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