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Leiche in Potsdam: Arzt beging vermutlich Selbstmord

Nach Erkenntnissen der Ermittler ist die Stasi nicht in den Tod des nach 22 Jahren gefunden Mediziners verwickelt gewesen. Seine skelettierte Leiche war durch Zufall in Bergholz gefunden worden.

Potsdam - Wie der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Wilfried Lehmann Pressvertretern mitteilte, gibt es "bislang keine Anhaltspunkte für Regierungskriminalität". Es spricht im Moment eher einiges für den Selbstmord des Arztes. Neben dem Mann waren Abschiedsbriefe gefunden worden, aus denen "rein persönliche Gründe" für einen Freitod hervor gingen.

Anfang der 1990er war die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Bezirks- und Regierungskriminalität in Neuruppin der Vermutung nachgegangen, die Stasi könne in das Verschwinden des Arztes verwickelt sein. Gemeinsam mit der Zerv (Zentrale Ermittlungsgruppe für Regierungs- und Vereinigungskriminalität) habe sie ermittelt. "Bis 1997 dauerte die Überprüfung an, doch es ergaben sich keine Hinweise auf Regierungskriminalität", sagte Lehmann.

Kurz nach seinem 50. Geburtstag im Jahr 1985 hatte sich der Freizeitjäger von seiner Frau verabschiedet und war nie zurückgekehrt. Die Durchsuchungen der umliegenden Wälder, des Grundstückes sowie des Wohnhauses ergaben nichts - bis zum vergangenen Montag. Bauarbeiter machten den grausigen Fund. Unter dem Dach der Garage fanden sie das menschliche Skelett. Frau und Tochter des Arztes hatten seit 22 Jahren ahnungslos neben der Leiche gelebt. (mpr)

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