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Brandenburg: Luckau contra Lausitzring

Motorsport-Veranstalter beklagt öffentliche Förderung für den großen Konkurrenten und zieht vor die EU-Kommission

Von Sandra Dassler

Luckau / Klettwitz. Den Vergleich „David gegen Goliath“ benutzt Sammy Tosuner häufig. Der „David“ ist natürlich er als Eigentümer der Motorsport- und Mehrzweckanlage Luckau (MZA). Tosuner hat die ehemalige Notlandebahn der NVA in den vergangenen Jahren in ein erfolgreiches Motor-, Action- und Musikareal verwandelt. Sie sei, sagt er, die einzige ganzjährig betriebene Strecke für Dragster-Rennwagen. Auch das größte VW-Treffen der Welt fände hier statt.

Trotzdem hat Tosuner Probleme. Die haben natürlich mit „Goliath“ zu tun: dem nur 40 Kilometer weiter südlich gelegenen Eurospeedway. „Ich habe nichts gegen den Lausitzring“, beteuert Tosuner, „es ist aber ungerecht, dass der öffentliche Gelder erhält und das Land sonst jede Förderung für den Motorsport eingestellt hat. Das verzerrt den Wettbewerb. Der Lausitzring, kann dadurch Konkurrenten wie uns mit Dumpingpreisen platt machen.“

Laut Tosuner hat das Management des Eurospeedways versucht, der MZA mit niedrigen Preisen einen Hauptmieter abzuwerben. Das war endgültig zu viel für den dienstältesten deutschen Jet-Dragster Piloten. Er legte bei der EU-Kommission eine Beschwerde gegen die Förderpraxis des Landes Brandenburg ein. Seiner Ansicht nach verstoßen die Zuwendungen für den Lausitzring gegen die Wettbewerbsregeln der EU. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums blieb gestern gelassen: „Wir haben die Förderung für den Lausitzring auf ihre Vereinbarkeit mit dem EU-Beihilferecht überprüft und sehen keinen Ansatz für Beanstandungen.“

Die Betreiber des Lausitzrings reagierten mit Unverständnis auf die Vorwürfe: „Einmal heißt es, wir sind zu teuer, dann ist wieder von Dumpingpreisen die Rede“, wunderte sich ein Sprecher.

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