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Brandenburg: Mann erschlug seine Freundin mit einem Stein

Iraner beruft sich vor Gericht auf gemeinsamen Todeswunsch – doch er überlebte

Der Stein wog zwölf Kilogramm. Für den Brocken aus Granit hatte Ali K. in einem Baumarkt 4,99 Euro bezahlt. Das war einen Tag vor der schrecklichen Tat in seiner Reinickendorfer Wohnung. Als seine elf Jahre jüngere Freundin am nächsten Abend eingeschlafen war, stellte sich K. ans Bett. „Ich ließ den Stein auf ihren Kopf fallen“, gestand der 59jährige Iraner gestern vor dem Berliner Landgericht.

Ali K. brachte die Schwester seiner Ex- Frau im Juli 2004 um. Nach seiner Version war ein gemeinsamer Selbstmord geplant. Weil sie wegen ihrer Beziehung „Ansehen und Ehre“ verloren hätten. „Mein Unglück ist, dass ich am Leben geblieben bin“, schluchzte K. „Bevor ich den Stein nahm, hatte ich Tabletten genommen“: Weit über 30 Pillen, die ein Arzt seiner Lebensgefährtin verschrieben hatte, will er mit Kognak geschluckt haben.

Ali K. hatte sich 1995 in die fünffache Mutter Manije T. verliebt. Da war die Schwester seiner geschiedenen Frau gerade nach Deutschland gekommen. Doch die wilde Ehe führte zu Ablehnung in den Familien. K. und seine Freundin lebten isoliert und tranken immer mehr Alkohol. Seit Jahren habe ein gemeinsamer Todeswunsch bestanden. Oder waren doch Rache oder Eifersucht im Spiel? Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. K. G.

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