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Brandenburg: Marmorsaal im Neuen Palais bleibt gesperrt

Potsdam - Der Marmorsaal im Neuen Palais in Potsdam bleibt weiter für die Besucher gesperrt. Dies teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gestern mit.

Potsdam - Der Marmorsaal im Neuen Palais in Potsdam bleibt weiter für die Besucher gesperrt. Dies teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gestern mit. Wie berichtet hatten Zweifel an der Tragfähigkeit der Zwischendecke zum darunter liegenden Grottensaal diese Entscheidung herbeigeführt. Bei der Freilegung von Balken der Großen Kammer, des Vorzimmers zum Marmorsaal, hatte ein Gutachter schwerwiegende Holzschäden festgestellt. Daraufhin eingeleitete Untersuchungen ergaben, dass auch die Balken der Decke zwischen den beiden Prunksälen von Schwamm und Holzwurm stark geschädigt sind.

Die fragile Konstruktion, die 18,40 m Breite überspannt und heutigen Anforderungen an die Statik nicht genügt, halte zwar die Last des Marmorfußbodens, erklärte der Architekt Volker Thiele, aber nicht der Besuchergruppen. Deshalb sei für diese nun nur noch ein Blick in den Saal vom Oberen Vestibül aus möglich. Im darunterliegenden Grottensaal mit seiner Auskleidung aus Edelsteinen, Mineralien und Muscheln sind vor allem die Holzkonstruktionen der Tonnengewölbe zwischen Wänden und Pfeilern betroffen. Auch dieser Bereich müsse weiterhin gesperrt bleiben. Dennoch sollen nach wie vor Teile des Grottensaals in die Führungen einbezogen werden. Dazu ist ein „Tunnel“ geplant, eine überdachte Konstruktion, die die Besucher vor eventuell herabfallenden Ablösungen der Decke schützen soll. „Damit können wir den bisher den Besuchern angebotenen Rundgang sichern“, erklärt Schlosskastellan Jens Straßburger.

Welchen Aufwand die Instandsetzung der Decke erfordern wird und wie lange die Arbeiten andauern könnten, ist noch unklar. Im schlimmsten Fall könnte die Restaurierung der beiden Säle bis zu einem Fünftel der auf 127 Millionen Euro geschätzten Mittel für die gegenwärtig laufende Gesamtsanierung des Neuen Palais verschlingen. E.Hoh

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