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"Kanzler-U-Bahn" in Berlin: Verlängerung der U 5 soll 92 Millionen mehr kosten

Noch Ende Oktober sollten es 433 Millionen Euro für die Verlängerung der U 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor sein. Jetzt erklärt die BVG, die "Kanzler-U-Bahn" werde erheblich teurer.

Es ist wie am Flughafen: „Wir sind beim Bau der U 5 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor im Zeit- und Kostenplan“, versicherte BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta noch am 29. Oktober im Rohbautunnel. Jetzt sagt sie, die Kosten steigen voraussichtlich um 92 Millionen Euro. Veranschlagt waren bisher 433 Millionen Euro für den Bau des 2,2 Kilometer langen Abschnitts.

Verlängerung der Kanzler-U-Bahn wird teurer

BVG-Sprecherin Petra Reetz erklärt den Kostensprung innerhalb von vier Wochen so: Die Angabe, der Kosten- und Terminplan werde eingehalten, habe sich stets auf den aktuellen Stand der Arbeiten bezogen. Und derzeit liege man sogar „einige Millionen Euro“ unter den errechneten Kosten. Dies gelte wahrscheinlich auch für die nächsten zwei Jahre. Klar sei aber schon heute, dass der Bau am Ende teurer werde als bisher angenommen. In einer aktuellen Broschüre heißt es allerdings: „Für 433 Millionen Euro errichtet die BVG drei neue U-Bahnhöfe und zwei Kilometer Tunnelröhren.“ Diese Summe steht auch auf der Internetseite der BVG.

Die jetzt berechneten Mehrkosten in Höhe von 92 Millionen Euro seien die aktuelle Kalkulation; festnageln könne man aber auch diese Summe – noch – nicht. Sie könne am Ende höher oder vielleicht auch geringer ausfallen, sagte Reetz weiter.

Bereits im Sommer hatte Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos), der Aufsichtsratsvorsitzender der BVG ist, angekündigt, dass der Bau der U 5 teurer werde. Eine Summe hatte er dabei nicht genannt. Die BVG hatte daraufhin auch damals erklärt, man sei noch im Plan. Später deutete Nikutta an, die Kosten könnten um rund 100 Millionen Euro steigen.

Die Verlängerung der U 5 in Berlin soll 2019 fertig sein

Ursprünglich war der Bau mit umgerechnet insgesamt knapp 700 Millionen Euro kalkuliert worden. Der Abschnitt Hauptbahnhof–Brandenburger Tor hat bereits 320 Millionen Euro verschlungen. Jetzt ist man bei 845 Millionen Euro für die gesamte Strecke angelangt.

Mit dem Bau war 1995 begonnen worden. Die Arbeiten wurden vorübergehend gestoppt, weil dem Senat damals die Kosten zu hoch waren. Beim Spatenstich für den Weiterbau zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor im April 2010 hieß es noch, die 433 Millionen Euro seien „gedeckelt“, mehr dürften es nicht werden. Fertig sein soll die Strecke Ende 2019 – allerdings nur nach dem derzeitigen Stand

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