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Berlinale 2012: Diese Stars sind dabei

Am Dienstag gibt die Berlinale bekannt, welche Stars dabei sind. Wir verraten schon jetzt, wer auf dem roten Teppich erwartet wird.

Eigentlich schade, dass die Zeit der Fridericus-Rex-Filme wohl endgültig vorbei ist. Man müsste ja nicht den „Hunde, wollt ihr ewig leben“-Fritz betonen, der „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“-Friedrich tät’s ja auch und wäre mit den modernen Zeiten ohne Weiteres kompatibel. Aber nein, kein Fritz, kein Friedrich – und daher auch kein Dreispitz als Pflichtkopfbedeckung der Herren bei der Eröffnungsgala zur Berlinale am 9. Februar. Königlich wird es dabei dennoch zugehen, nur eben nicht im Hohenzollern-Stil, sondern in dem der Bourbonen. Denn „Leb wohl, meine Königin!“, der Titel des Eröffnungsfilms von Benoît Jacquot, zielt natürlich auf die arme Marie Antoinette, wenngleich der Film die Anfangstage der Französischen Revolution eher aus der Sicht ihrer Vorleserin Sidonie Laborde schildert.

Gut möglich, dass dabei der berühmte majestätische Satz fällt: „Wenn das Volk kein Brot hat, dann soll es doch Kuchen essen“ – Diane Kruger müsste ihn aussprechen, und vielleicht hört Léa Seydoux dabei zu.

Die beiden Schauspielerinnen und ihr Regisseur sind die Vorhut der Glamourkohorten der folgenden anderthalb Wochen und die Topstars des ersten Festivalabends. Ohne den einen oder anderen Monarchen kommt eben auch so eine demokratische Veranstaltung wie die Berlinale nicht aus. Im Vorjahr erstrahlte der Ruhm von König George VI. in „The King’s Speech“, diesmal glänzt neben Marie Antoinette von Frankreich die von der Schwedin Alicia Vikander (Shootingstar der Berlinale 2011) gespielte Caroline Mathilde von Dänemark.

Eine ebenfalls bedauernswerte Königin, geschlagen mit einem wahnsinnigen Gemahl, König Christian VII., und auch der Trost der Liebe zu dem deutschen Arzt und Aufklärer Johann F. Struensee wird ihr genommen: Am 28. April 1772 verlor er in Kopenhagen seinen Kopf, seine Geliebte hingegen wurde von dem irren Christian geschieden und auf das Schloss im niedersächsischen Celle verbannt.

Gespielt wird Struensee von Mads Mikkelsen, der erst Anfang Dezember in Berlin den europäischen Filmpreis entgegennehmen konnte und zur Berlinale zurückkehrt, samt seinen Kollegen Alicia Vikander, Trine Dyrholm und Davis Dencik sowie Nicolaj Arcel, dem Regisseur des Wettbewerbsfilms „Die Königin und der Leibarzt“. Léa Sedoux ist dann gleich noch einmal in „Sister“ von Ursula Meier zu sehen, ebenfalls im Wettbewerb.

Meryl Streep bekommt den Ehrenbär verliehen

Am Dienstag wird die Liste der Stars offiziell bekannt gegeben, doch schon jetzt ist eine vielversprechende Zusammenstellung von prominenten Gästen möglich. Der eine oder andere wird es sich dann noch anders überlegen oder verhindert sein, weitere Glanzlichter der Leinwand werden dazustoßen – so ist das immer. Aus Indien kommt, wie berichtet, Shah Rukh Khan und wird hier wie gewohnt sein Hotelzimmer einräuchern, wie er das schon bei den Berliner Dreharbeiten zu dem nun präsentierten Thriller „Don – The King is Back“ getan hat. Ebenfalls erwartet werden Priyanka Chopra, Miss World von 2000 und im Film seine Gegenspielerin, dazu Regisseur und Drehbuchautor Farhan Akhtar.

Da muss sich Hollywood schon anstrengen, um mitzuhalten, aber Angelina Jolie als Botschafterin des „Cinema for Peace“ ist schon mal nicht schlecht, zumal dann ja Brad Pitt und der Rest der Familie vielleicht nicht weit sind. Die Stammgäste Catherine Deneuve, Christopher Lee und Sir Bob Geldof wollen ebenfalls wieder für den Frieden kämpfen.

Aber kehren wir zurück zum Wettbewerb, dem Herzstück des Programms: Allein schon durch einen Leinwandhelden wie Robert Pattinson bekommt es den nötigen Biss, auch wenn er diesmal keinen verliebten Vampir spielt, sondern die Titelrolle in der Maupassant-Verfilmung „Bel Ami“ – etwa die elfte seit 1919 – übernommen hat, an der Seite von Uma Thurman und Christina Ricci, die alle drei kommen wollen.

Ebenfalls im Berlinale-Palast treten Regisseur Steven Soderbergh mit seinen Stars Antonio Banderas, Gina Carano und Michael Fassbender vor Publikum, um den Beifall für ihren bei einer Sondervorführung gezeigten Thriller „Haywire“ entgegenzunehmen. Außer Konkurrenz läuft „Extremely Loud and Incredibly Close“, die Geschichte eines Jungen, dessen Vater am 11. September ums Leben kam. Erwartet werden Regisseur Stephen Daldry, Thomas Horn, der Darsteller des Jungen, und Max von Sydow. Tom Hanks, zeitweise angekündigt, kommt nun doch nicht, auf Sandra Bullock wird noch gehofft. Auch Charlize Theron („Young Adult“) bleibt Berlin diesmal fern, Regisseur Jason Reitman und Darsteller Patton Oswalt kommen also ohne Damenbegleitung.

Eröffnungsfilm im Panorama Special ist „Das bessere Leben“ von Malgoska Szumowska, in dem eine erfolgreiche Pariser Journalistin und zwei als Prostituierte arbeitende Studentinnen gegenübergestellt werden, gespielt von Juliette Binoche, Joanna Kulig und Anaïs Demoustier (Shootingstar 2010). Alle vier wollen kommen.

Auch das Kulinarische Kino hat was zu bieten: Der Eröffnungsfilm „Comme un chef“ wird vorgestellt von Regisseur Daniel Cohen und den Schauspielern Jean Reno und Michael Youn. Und dann steht natürlich noch die große Dame Hollywoods, Meryl Streep als „Die eiserne Lady“ auf der Gästeliste. Der Ehrenbär ist ihr jetzt schon sicher.

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