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Live-Blog zum Nachlesen: Berlin bejubelt Obamas Wiederwahl

Die ganze Nacht wartete die Stadt auf das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl. Nun steht fest: Barack Obama bleibt Präsident. Hier unser Liveticker von den Wahlpartys der Stadt zum Nachlesen.

Das war's, hier endet unser Liveticker aus der Berliner Nacht der Wahlpartys. Guten Morgen Berlin - und gute Nacht!

6.00 Uhr:

Es ist vollbracht. Die Entscheidung scheint gefallen. Obama bleibt Präsident der USA. Auf der Wahlparty in Berlin brandet trotz der späten Stunde noch einmal ein ordentlicher Applaus auf. Dennoch: der große Jubel bleibt aus. Als die neuen Zahlen  kommen, fallen sich im Studio die Obama-Anhänger in die Arme. So richtig glauben können es die meisten aber noch nicht. Auch Frank-Walter Steinmeier eilt zurück zum Studio. Er fühlt sich sichtlich wohl in seiner Rolle als Außenpolitiker. Auf das Thema angesprochen, auch mit Blick auf die Bundestagswahl 2013, sagte er dem Tagesspiegel: "Ich sage ja nicht, dass das Thema mich verlassen hat." Dennoch wolle er sich zum Sieg von Obama noch nicht äußern. "Bevor wir jetzt Glückwünsche an die falsche Adresse senden, würde ich lieber noch eine halbe Stunde warten.", sagte Steinmeier.

5.30 Uhr:

Frank-Walter Steinmeier eilt zurück zum Studio. Er fühlt sich sichtlich wohl in seiner Rolle als Außenpolitiker. Auf das Thema angesprochen, auch mit Blick auf die Bundestagswahl 2013, sagte er dem Tagesspiegel: "Ich sage ja nicht, dass das Thema mich verlassen hat." Zum Sieg von Obama will er sich aber noch nicht äußern. "Bevor wir jetzt Glückwünsche an die falsche Adresse senden, würde ich lieber noch eine halbe Stunde warten."

5.20 Uhr:

Moderator Mark Sievers verkündet die Entscheidung: Obama ist wiedergewählt. Trotz der späten Stunde brandet noch einmal Applaus auf im Telekom-Gebäude. Als die neuen Zahlen  kommen, fallen sich die Obama Anhänger in die Arme. So richtig glauben können es die meisten aber noch nicht.

5.10 Uhr:

Auf der Couch bei Bettina Schausten hat sich Frank-Walter Steinmeier gut geschlagen. Da saß kein Fraktionsvorsitzender. Da saß ein ehemaliger Außenminister, der zeigen wollte, dass er es noch kann. Nicht umsonst hielt er bis 5 Uhr morgens durch, ohne ein Zeichen von Ermüdung. Zur Stärkung isst er hinter der Bühne ganz allein eine Currywurst. Stritten sich zuvor die Gäste noch um die besten Fotos mit dem SPD-Politiker, wird er nun in Ruhe gelassen.

5.00 Uhr:

ZDF-Moderator Christian Sievers verkündet noch einmal neue Ergebnisse: Obama holt Kalifornien, Hawaii und Washington. Viele Verbliebene lächeln, noch einmal brandet Applaus auf.

04.19 Uhr:

Die Reihen auf der Wahlparty im Telekomgebäude lichten sich. Das Buffet ist abgeräumt. Übrig geblieben sind nur die Romney-Buttons. Ab und zu werden sie noch von vereinzelten Gästen angehoben, begutachtet - und zurück gelegt. Die Obama-Buttons sind längst vergriffen.

4.05 Uhr:

Die Pappaufsteller der US-Botschaft werden zusammengefaltet, die Mitarbeiterinnen machen Feierabend. Jetzt müsste nur noch jemand das Putzlicht einschalten, dann wäre die Party-End-Stimmung perfekt. Komisch, noch ist doch nichts entschieden. Aber Wahlnächte sind lang...

03.50 Uhr:

Die Mitarbeiterinnen der US-Botschaft haben sich an ihrem Stand um einen Bildschirm gruppiert, schauen, und wispern gelegentlich "Fuck!" oder "Yeah!", wenn ein Ergebnis bekannt gegeben wird. Im Hintergrund herrscht reges Kommen und Gehen: Zwei lebensgroße Pappkameraden, die die Botschaft mitgebracht hat, locken die, die sich mit ihnen fotografieren lassen wollen. Ein Bild mit Obama und Romney - wer will das nicht? Dass Letzterer von Zeit zu Zeit zusammenklappt: ein Schelm, wer darin ein Zeichen sieht.

03.47 Uhr:

Jubel bricht unter den Gästen aus, als der nächste Staat an Obama geht. Diesmal ist es Pennsylvania.

03.43 Uhr:

Die Wahlparty von ZDF und Tagesspiegel ist noch immer in vollem Gange. Lebhaft diskutieren die Gäste auf und abseits der Couch von Bettina Schausten. Im Moment spricht dort CNN-Journalist Frederik Pleitgen. Eine Fernsehkamera fängt einen jungen Mann ein, der enthusiastisch eine kleine US-Flagge schwenkt.

03.20 Uhr:

"Wir wissen, woran wir bei Obama sind." Auf diese einfache Losung bringt es Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Interview mit dem Tagesspiegel. Gerade deshalb sei verständlich, warum Barack Obama bei den Deutschen so beliebt sei. Dessen Herausforderer Mitt Romney sei hingegen schwerer einzuschätzen: "Während des Wahlkampfes hat er sich von hart rechts in die Mitte bewegt". So stehe auch die außenpolitische Linie Romneys noch nicht fest. Da müsse man eher auf die Berater schauen, die Romney im Falle eines Wahlsieges "mit ins Weiße Haus holen" werde, so der SPD-Fraktionsvorsitzende.

03.10 Uhr:

Im Allianz-Forum ist die Wahlparty inzwischen vorbei. Ein paar Mitarbeiter harren noch vor den Bildschirmen aus, die Gäste jedoch sind nach Hause gegangen.

Live-Schalte zu Guido Westerwelle: "Ich werde Hillary vermissen"

03.00 Uhr:

Applaus brandet auf im Telekom-Gebäude, als ZDF-Moderator Christian Sievers neue Wahlergebnisse aus den USA verkündet. New York und Michigan, der Staat, in dem Mitt Romney aufgewachsen ist, gehen an Barack Obama. Dann ein enttäuschtes Raunen: In Texas siegt Romney. Nur sehr wenige Leute klatschen dazu.

02.42 Uhr:

Guido Westerwelle ist live zugeschaltet. "Ich werde Hillary Clinton vermissen", sagt der Außenminister. "Sie war eine gute Kollegin." Auch bei einer Wiederwahl Barack Obamas wird die US-Außenministerin in der nächsten Legislaturperiode abgeben. Eine Prognose zur Wahl wollte Westerwelle nicht abgeben. "Wir werden mit jedem demokratisch gewählten Präsidenten der USA zusammenarbeiten."

02.18 Uhr:

Frank-Walter Steinmeier ist herübergekommen zur Wahlparty im Telekom-Gebäude. Mit ZDF-Moderatorin Bettina Schausten und Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff hat er auf der weißen Couch Platz genommen. Steinmeier sprach sich dabei für Obama aus. Es sei allerdings nicht ausgemacht, dass er gewinne: "Wir unterschätzen, wie viel dazu gehört, um eine wirklich angefeindete Gesundheitsreform zum Erfolg zu führen. Was für uns selbstverständlich ist, passierte gegen den Widerstand vieler Amerikaner. Das ist eine kleine Revolution." Dazu gehöre auch Mut. Allerdings habe Obama bei seinem Amtsantritt auch große Erwartungen geweckt. Erwartungen, die Obama nach Meinung von Stephan Andreas Casdorff auch auf die Füße fallen könnten. Obama habe die immens hohen Erwartungen sogar noch geschürt: "Er hat versprochen, Guantanamo innerhalb eines Jahres zu schließen. So spricht niemand, der Erwartungen dämpfen möchte.", sagte Casdorff. Die anfängliche Euphorie ist verflogen. Obama könnten nun auch etwa die hohen Arbeitslosenzahlen in Bedrängnis bringen. "Wenn Obama jetzt scheitern würde, er wäre der schwarze Carter", sagt Casdorff. Damit spielte er auf den früheren US-Präsident Jimmy Carter an, der 1977 als Hoffnungsträger ins Amt gekommen war, vier Jahre später jedoch gegen seinen republikanischen Herausforderer Ronald Reagan verlor.

02.10 Uhr:

"Die USA sind und bleiben eine unentbehrliche Nation", sagt Ruprecht Polenz (CDU) dem Tagesspiegel. Bei internationalen Krisen sei das Engagement aus den Staaten so zwar stets notwendig - "aber auch die stärkste Weltmacht löst Konflikte nicht mehr allein". Deutschland werde daher mit beiden Amtsbewerbern gut klarkommen, meint der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages. Sowohl mit Obama als auch Romney werde man außenpolitisch gemeinsame Wege beschreiten. An Obamas bisheriger Präsidentschaft lobt Polenz die "richtigen Weichenstellungen in Russland und Nahost". Amerika stehe in der Welt als "ordnendes Gewicht da, auch wenn Obama seine Ziele bisher nur zum Teil erreicht hat". Ob der Präsident die zweite Amtszeit schafft, wollte Polenz noch nicht bestimmt sagen: "Es wird eng", sagt er dem Tagesspiegel, auch "Hängepartien bis in den Morgen" - wie zuletzt 2004 in Florida - könne Polenz nicht ausschließen.

01:50 Uhr:

US-Botschafter Philip Murphy ist noch immer auf den Berliner Wahlpartys unterwegs. Während der SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier schon die Bertelsmann Stiftung verlässt, spricht Murphy angeregt mit amerikanischen Briefwählern, die in Berlin leben. Selbsternannte "Hauptstadtmasseure" in hellgrünen T-Shirts kneten unterdessen die Schultern und Nacken derer, die gebannt auf die Bildschirme mit den Hochrechnungen starren.

01.15 Uhr:

Eine kleine Schelte für die deutschen Medien gibt es am Rand der Party von Journalist und Internetgesicht Mario Sixtus. Mit Obama-Button am Revers referiert Sixtus, dass diese Medien noch deutlich zu liberal mit Mitt Romney umgingen, nach all den Böcken, die er sich - Stichwort "Ordner voller Frauen" - gerade aus Sicht von europäisch Werteempfindenden geleistet habe. Die Parteinahme für Obama ist folglich die Wahl des kleineren Übels. Gefragt, wen  und ob er als US-Bürger eines Nicht-Swing-States tatsächlich wählen würde, aus reiner Überzeugung also, bringt Sixtus eine unerwartete Kandidatin ins Spiel: die Elster im Vorgarten, wenn sie denn kandidieren würde.

01.10 Uhr:

Auma Obama, die Halbschwester Barack Obamas, freut sich über die Unterstützung für ihren Bruder - einer ZDF-Umfrage zufolge würden 90 Prozent der Deutschen den Demokraten wählen. Eine Stimme für den US-Präsidenten sei auch eine Stimme für ihr Heimatland. Vorerst allerdings solle der jüngere Bruder "die Nacht überstehen" - und dann "endlich die Unterstützung erhalten, die er braucht, um seine Arbeit zu erledigen".

Wowereit zeigt sich als Obama-Fan

01.05 Uhr:

Dem Tagesspiegel sagte Wowereit zuvor, er werde "natürlich auch Mitt Romney mit aller Höflichkeit empfangen, falls er Präsident wird. Jeder amerikanische Präsident ist in Berlin willkommen, da gibt es keine Unterschiede." Dennoch müsse er deswegen ja nicht verleugnen, dass seine Sympathien eindeutig bei Obama lägen. Die Wahl will er nicht zu lange verfolgen. "Ich möchte morgen aufwachen und dann werden wir hoffentlich das gewünschte Ergebnis haben."

01:00 Uhr:

In Mitte steigt aktuell die größte US-Wahlparty der Stadt. Mehr als 1500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien erwarten mit Spannung, wer der nächste US-Präsident wird – Obama oder Romney.

Wir zeigen ihnen die ersten Impressionen der Nacht:

00.58 Uhr:

Auf der Wahlparty von Tagesspiegel und ZDF ist auch die Soulsängerin Jocelyn B. Smith. Die gebürtige New Yorkerin lebt seit fast 30 Jahren in Berlin. "Die Deutschen haben eine sehr konstruktive Debattenkultur. Hier hört man sich gegenseitig zu, auch wenn man gegensätzliche Positionen vertritt. In den USA debattieren wir viel, aber wenn der Gegner spricht, hören wir nicht zu. Das macht den Wahlkampf in den USA sehr ideologisch, destruktiv und unreif", sagt sie dem Tagesspiegel.

0.55 Uhr:

Während es in Amerika auf die Schließung der ersten Wahllokale zugeht, verlässt Klaus Wowereit die Telekom-Wahlparty in der Französischen Straße und nimmt sich - vorbildlich - beim Rausgehen noch einen Tagesspiegel aus dem Zeitungsständer. Die Nacht ist gerettet.

00.50 Uhr:

Wowereit zeigt sich als großer Obama-Fan. Im Interview schwärmt er von dem Treffen mit dem Demokraten während seines Präsidentschaftswahlkampfs 2008. Es sei etwas besonderes gewesen, als Barack Obama damals an der Siegessäule in Berlin eine Rede hielt. Weiter übt Wowereit Kritik an den Ausgaben für den US-Wahlkampf, sie sollen bei sechs Milliarden Dollar liegen. "Ich finde es nicht gut, wenn so viel Geld für den Wahlkampf ausgegeben wird." Auch Botschafter Murphy wünscht sich ein "neues System", das eine Ausgabengrenze beinhaltet.

0.35 Uhr:

Auf dem Bordstein vor dem Telekomgebäude gibt der deutsche Politikberater Michael Spreng in rumpelndem Englisch für eine kleine Runde eine Kostprobe des erzählten Herrenwitzes. Quintessenz ungefähr: Er (Spreng) rauche ja nur kleine Zigarillos, aber Bill Clinton habe ja immer Probleme mit seiner dicken Zigarre gehabt. Kann man machen, muss man aber nicht.

00.35 Uhr:

Klaus Wowereit und US-Botschafter Philip Murphy haben mit Moderatorin Bettina Schausten auf der weißen ZDF-Couch im Telekom-Gebäude Platz genommen.

00.30 Uhr:

Würden die Gäste der Berliner Wahlpartys den nächsten US-Präsidenten wählen, der Sieger stünde längst fest: Die Anhänger von Barack Obama scheinen überall in der Überzahl. Auf der Party im Bertelsmann-Gebäude leeren sich die Körbe mit den Ansteckbuttons des demokratischen Kandidaten schnell, die Pendants von Mitt Romney aber gibt es noch reichlich. US-Botschafter Murphy bestätigte den Eindruck schon früher am Abend: "90 Prozent der Deutschen sind für Obama", sagte er auf der "Presidence Night" im Allianz-Stiftungsforum am Pariser Platz.

00.18 Uhr:

Auma Obama, die ältere Halbschwester des Präsidentschaftskandidaten, ist auch unter den Gästen der Wahlparty in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom. "Mein Bruder hat alles gegeben", sagt sie Moderatorin Bettina Schausten in fast akzentfreiem Deutsch. Die 52-Jährige hat in den 80er Jahren Germanistik in Heidelberg, Saarbrücken und Berlin studiert.

00.08 Uhr:

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit ist inzwischen auf der Wahlparty der Telekom eingetroffen. Gleich wird ZDF-Moderatorin Bettina Schausten den US-Botschafter Philip Murphy interviewen.

23.30 Uhr:

Live-Schaltung von Markus Lanz zu Klaus Kleber in Washington. "Wie ist die Stimmung?" Kleber steht mit zugeknöpftem Mantel in Washington. Er sagt: "Vor vier Jahren war die Stadt total für Obama, die Stimmung war wie beim deutschen Sommermärchen, mit Autokorsos und Party. Das war eine historische Nacht damals, heute ist es demokratischer Alltag."

23.00 Uhr:

Die Gäste auf der weißen Couch von Marcus Lanz diskutieren über Obamas Motivation. Täuschte der Eindruck der ersten TV-Debatte, in der er müde und abgeschlagen wirkte? Obama ist sehr optimistisch, glaubt der US-Botschafter Murphy. Er habe kürzlich in einem Interview gesagt, welchen Themen er sich in seiner nächsten Amtszeit vor allem widmen wolle: der Staatsverschuldung und der Einwanderung. Spreng ist wenig überzeugt: "Egal wer gewinnt heute Nacht, er wird Präsident eines kranken Landes. Die Frage ist: Wer ist dafür besser gerüstet?" Die Wahlkampfausgaben von Obama und Romney (jeweils ca. drei Milliarden Euro) nennt Spreng eine "wahnsinnige Geldverschwendung".

Wahlpartys mit Liebe zum Detail

22.40 Uhr:

Auch deutsche Prominente interessieren sich für die US-Wahlparty in der Bertelsmannstiftung: Unter der den Gästen sind der ehemalige Boxprofi Axel Schulz und die Grünen-Politikerin Claudia Roth.

22.25 Uhr:

Das Gespräch zwischen Lammert und Joffe ist beendet. Auf einen konkreten Wahltipp wollte sich keiner der beiden Amerika-Kenner festlegen, wenn auch Norbert Lammert sich zumindest dazu hinreißen ließ, zu sagen, „ein Wahlsieg von Mitt Romney würde mich nach dem Hurrikan sehr überraschen“. Für Deutschland ändert sich im Verhältnis zu den USA vermutlich nicht viel, egal ob der Präsident zukünftig Obama oder Romney heißt – darin waren sich Joffe und Lammert einig. „Den Unterschied in den außenpolitischen Positionen konnte man im Wahlkampf mit dem Millimeterpapier messen“, sagte Joffe. Letztlich erwarten weder Lammert noch Joffe vom zukünftigen amerikanischen Präsidenten – egal ob Republikaner oder Demokrat – ein sonderlich gesteigertes Interesse an Europa. „Europa ist kein strategisches Problem, aber damit auch kein strategischer Partner mehr für die US-Regierung“, sagte Joffe. In den kommenden Jahren werde sich die USA noch stärker auf Asien konzentrieren. Darin liegt laut Lammert aber auch eine Chance: „Weniger Aufmerksamkeit bedeutet weniger Abhängigkeit, bedeutet mehr Selbstständigkeit für Europa.“ 

22.20 Uhr:

Für die Wahlparty der TV-Sender wurde die Bertelsmannstiftung mit viel Liebe zum Detail dekoriert. Im Eingang grüßt die eintreffenden Gäste eine amerikanische Freiheitsstatue. Den roten Teppich zieren Sterne mit den Namen und den Amtszeiten der US-Präsidenten, auf dem Stern von Barack Obama steht "2009 - ?". Hostessen mit Uncle-Sam-Hüten sammeln Stimmen für die partyinterne Präsidentenwahl, auch hier wird zwischen Obama und Romney abgestimmt. Mit dabei sind viele in Deutschland lebende Amerikaner wie Gary Smith, der Direktor der Amerikanischen Akademie, die Architektin Cathleen King von Alvensleben oder Deidre Berger, die Direktorin des American Jewish Committee Berlin.

22 Uhr:

Während die Wahlpartys laufen, beginnt in der American Academy in Berlin ein Gespräch zur US-Wahl zwischen Bundestagspräsident Norbert Lammert und Zeit-Herausgeber Josef Joffe. Es findet per Videoschaltung statt, Lammert ist in Berlin, Joffe in Hamburg.

22 Uhr:

Die Talkrunde mit Markus Lanz auf der Wahlparty der Telekom hat begonnen. Seine Gäste, der US-Botschafter Philip Murphy, der Politikberater Michael Spreng, die Journalistin Georgia Tornow, der Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel und der Satiriker Eric T. Hansen haben auf einer weißen Couch Platz genommen und diskutieren. Die ZDF-Mitarbeiter sind streng, wer es nicht bis zu Beginn der Show ins Publikum geschafft hat, hat Pech. Auch Norbert Röttgen, der ehemalige Bundesumweltminister, wird abgewiesen.

21.30 Uhr:

TV-Moderator Markus Lanz lässt noch auf sich warten: Auf der ZDF-Bühne steht sein Anheizer. "Bitte seien sie gleich ganz begeistert, vor allem sie in den ersten Reihen! Wenn sie Fahnen haben, dann können Sie auch gerne winken, da freut sich Markus", sagt er.

20.30 Uhr:

Die Schlange der Eingeladenen zur Wahlparty der Telekom reicht schon bis zum Auswärtigen Amt (etwa 200 Meter). Die Wartenden sind ungeduldig, denn es hat angefangen zu schneien und ist ziemlich kalt. Das Sicherheitspersonal atmet kleine Wölkchen in die kalte Abendluft. Drinnen im Lichthof läuft die Panel-Diskussion mit Moderatorin Juliane Schäuble vom Tagesspiegel. Drum herum ziemlich viel Stimmengewirr, es ist sehr voll. Im Foyer davor probt das ZDF, in wenigen Minuten soll die Show mit Markus Lanz beginnen.

Dear Mr. President, come take a walk with me

20.25 Uhr

In der Tagesspiegel-Ecke auf der Wahlparty der Telekom sammeln sich die Gewinner des Video-Wettbewerbs der Deutschen Atlantischen Gesellschaft (DAG). Die Schüler haben sich unter dem Motto "Dear Mr. President, come take a walk with me..." in Kurzfilmen mit Themen des US-Wahlkamps auseinandergesetzt. Die drei besten Teams gewannen eine mehrtägige Reise nach Berlin und den Besuch der Wahlparty. Nun stehen sie vor Omid Nouripour, dem verteidigungspolitischen Sprecher der Grünen. Gemeinsam mit Christian Schmidt, dem parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, verleiht er die Urkunden. Nouripour, der auch Vorstandsmitglied der DAG ist, lobt die Arbeiten der Schüler. Es gibt Applaus.

Die Sieger des Wettbewerbs, Schüler aus Eppingen in Baden-Württemberg, haben sich gleich um mehrere Themen gekümmert. Es geht um Waffen in den USA, um Obdachlosigkeit und um gleichgeschlechtliche Heirat. Ihr Video, das genau wie die anderen zweieinhalb Minuten lang ist, spielt in einem Aufzug. Lars Oberländer (17) und Leonie Zeiß (17) freuen sich, dass ihre Idee mit dem Aufzug bei der Jury besonders gut ankam.

Den zweiten Platz belegte ein Team aus Nordrhein-Westfalen. Maren Wiese (18) und Carlota Esser (19), die mit leuchtenden Wangen in der Tagesspiegel-Ecke stehen, haben einen Wunschkandidaten für die nächste Präsidentschaft. "Obama", sagen beide und strahlen. Mitt Romney hat bei ihnen keine Chance, weil er nicht an den Klimawandel glaube und gegen die Homo-Ehe sei.

20.20 Uhr:

US-Botschafter Philip Murphy hat die Wahlparty der Telekom eröffnet. "Ich glaube an einen sehr knappen Ausgang der Wahl", sagte der US-Botschafter. Auf Nachfrage von Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff sagte er weiter, sein Herz schlage für den demokratischen Kandidaten Barack Obama. Dennoch gebiete es ihm sein Job, neutral zu bleiben. Die wichtigsten Themen für den zukünftigen Präsidenten seien die Stabilisierung der Wirtschaft und der Friedensprozess in Nahost.

20 Uhr:

Nun hat auch die Wahlparty der TV-Sender RTL, n-tv und CNN in der Bertelsmann-Repräsentanz begonnen. Die zugehörige Sondersendung "Amerika wählt" beginnt um 22 Uhr.

19 Uhr:

Unter den Augen von Corinne Michaela Flick, der Kuratoriumsvorsitzenden des Aspen Instituts hat die "President’s Night 2012" im Allianz-Stiftungsforum begonnen. Als traditionelle Treiber des transatlantischen Dialogs wollen sie den Abend gemeinsam mit Freunden beider Länder begehen. Im ersten Teil des Abends verkürzen Podiumsdiskussionen den Gästen die Zeit.

Die wohl größte US-Wahlparty der Stadt findet in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom in Mitte statt. Daran beteiligt sich neben der US-Botschaft und mehreren transatlantischen Vereinigungen und Unternehmen auch der Tagesspiegel. Gefeiert wird außerdem im Allianz-Stiftungsforum am Pariser Platz. Zur "President’s Night 2012" haben dort die Aspen- und die Konrad-Adenauer-Stiftung geladen. Eine dritte Wahlparty veranstalten die TV-Sender RTL, n-tv und CNN in der Bertelsmann Stiftung Unter den Linden 1.

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