zum Hauptinhalt
Gegner der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Marzahn im vergangenen November - womöglich ein Bild der Vergangenheit: Am Montag wollen sie zum vorerst letzten Mal demonstrieren.

© Paul Zinken/dpa

Vorerst Ende der Demos in Berlin-Marzahn: Flüchtlingsgegner geben auf

Zum elften und vorerst letzten Mal will die rechtsextreme "Bürgerbewegung Marzahn" an diesem Montag gegen das geplante Flüchtlingsheim demonstrieren. Grund sollen "staatlichen Willkürmaßnahmen" und die Facebook-Nutzungsbedingungen sein.

Die rechtsextreme „Bürgerbewegung Marzahn“ will am morgigen Montag zum elften und vorerst letzten Mal gegen die Unterbringung von Flüchtlingen auf die Straße gehen. „Bevor wir einen Strategiewechsel vollziehen, wird dies unsere letzte Montagsdemonstration in Marzahn sein“, versprechen die Organisatoren auf Facebook. Wie die neue Strategie aussieht, wird nicht gesagt – auch scheinen die Organisatoren noch nicht einig zu sein, ob die Proteste wieder aufgenommen werden: „Inwiefern der Widerstand gegen die fatale Asylpolitik in Marzahn und Hellersdorf weitergeführt wird, ist abzuwarten.“

Gleichzeitig kündigten die Heimgegner an, ihren Facebookauftritt stillzulegen, Fragen und Mails sollen nicht mehr beantwortet werden. Bisher lief die Mobilisierung der Heimgegner fast ausschließlich über Facebook. Begründet wird der Schritt mit „staatlichen Willkürmaßnahmen“, die der Bewegung den Schwung genommen hätten; außerdem werden die geänderten Nutzungsbedingungen auf Facebook als Grund für den Rückzug aus dem sozialen Netzwerk angeführt. Aus Sicht der Heimgegner könnten die Neuerungen als „Überwachungsmaßnahmen“ benutzt werden, um „jegliche Organisatoren zu kriminalisieren“. Ein weiterer Grund – der allerdings nicht erwähnt wird – dürfte sein, dass die Proteste die Unterstützung verlieren: Waren im November noch 1000 Heimgegner auf die Straße gegangen, erschienen zum Protestzug vor einer Woche nur noch 160 Leute.

Sympathisanten sollen künftig auf Twitter ausweichen, um sich über die Pläne der Heimgegner zu informieren. Die Twitterseite war bereits zu Beginn der Proteste im November angelegt worden – allerdings hatte sich bisher kaum jemand dafür interessiert: Während auf Facebook mehr als 6100 Menschen die „Bürgerbewegung Marzahn“ mit einem "gefällt mir" versahen, interessieren sich auf Twitter kaum 250 Menschen für die Heimgegner.

Zur Startseite