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Harry Potter-Manie: Magischer Muggel-Marathon für Harry-Potter-Fans

Härtetest für Harry-Potter-Begeisterte: Vor der Premiere des letzten Films zeigten Kinos alle bisherigen sieben Teile nacheinander. Ein Besuch im Fanlager.

Manche Harry-Potter-Fans hatten Schlafsäcke mitgebracht, andere dösten übermüdet auch mal während der Filme im Kinosessel ein: Mit Marathon-Vorführungen aller acht Filme um den berühmten Zauberschüler eröffneten das Cubix- Kino am Alexanderplatz und der Steglitzer Titania-Palast in der Nacht zu Dienstag das große Finale der Fantasyreihe. Denn „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ ist die letzte Verfilmung der Bestsellerromane von Joanne K. Rowling. Zahlreiche Berliner Kinos luden zu Mitternachtspremieren ein, von denen viele ausverkauft waren, und zeigen den rekordverdächtigen Film am heutigen Mittwoch – einen Tag vor dem offiziellen Start – den ganzen Tag lang in „Previews“.

Im selbst genähten Kostüm einer Schülerin des Zauberinternats Hogwarts war die 25-jährige Mandy Knorr bereits am Montag um 23 Uhr mit Freunden ins Cubix gekommen. Mit 550 Besuchern war der große Saal dort ausverkauft. 35 Euro war es den Fans wert, die Filme noch einmal zu sehen. So gut wie alle Besucher kannten diese mit Ausnahme des neuen achten Teils schon längst, weshalb kleine Nickerchen und Auszeiten nicht weiter schlimm waren. Vielen ging es wie Mandy Knorr, die Ende der 90er Jahre mit dem Lesen der Bücher angefangen hatte und „mit Harry Potter aufgewachsen“ ist. Beim Kino-Marathon wollte sie die Entwicklung der Charaktere von Kindern zu jungen Erwachsenen im Zusammenhang erleben – und das auf großer Leinwand.

Victoria Lojek, geschmückt mit einem Schal in den Farben des Hogwarts-Hauses Gryffindor, und ihre Freundin Lynne Schierfeld waren eigens aus dem brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland angereist, weil es dort keine vergleichbaren Sondervorführungen gibt. „Wir sind so alt wie Harry“, sagten die 18- und 19-Jährigen. „Harry Potter ist für uns mit dem letzten Film noch nicht vorbei“, betonten sie und wiesen darauf hin, dass Autorin Rowling bald das Internetportal „www.pottermore.com“ starten will; dort soll es unter anderem virtuelle Ausflüge in die Zauberwelt und bisher unveröffentlichte Romankapitel geben.

Etwas enttäuscht waren die beiden Brandenburgerinnen gestern nur, dass sich „so wenige hier kostümiert haben“. Andererseits hatten sie bereits vorab im Internet Kontakte zu zwei jungen Männern geknüpft, die sich als mindestens so große Fans erwiesen – denn sie nahmen sogar den weiten Weg aus Schleswig-Holstein nach Berlin für den Film-Marathon auf sich.

„Es ist schön, die Filme mit Gleichgesinnten zu erleben“, fand die 18-jährige Esra Cellep, als sie am Dienstagnachmittag aus der Vorführung des fünften Filmes kam. Sie ist „ein bisschen traurig“ über das Ende der Harry-Potter-Reihe, sieht aber Alternativen im Fantasybereich – etwa die Vampir-Saga „Twilight“ oder den „Herrn der Ringe“. Denn hier soll es noch weitere Filme geben.

Im Titania-Palast hatte der Potter-Marathon am Dienstag um 6.15 Uhr mit rund 170 Fans begonnen, nur die vordersten zwei Reihen blieben leer. Auch in Steglitz wurde mit Decken oder Schlafsäcken in den Kinofluren kampiert.

Der seit elf Jahren bestehende Berliner Harry-Potter-Fanclub hatte derweil am späten Dienstagabend zur Party ins „Berlin Event Cinema“ im Sony-Center eingeladen. Noch einmal wollten sich zahlreiche Mitglieder aus ganz Deutschland treffen und ab Mitternacht den letzten Film durchfiebern.

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