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Einen Monat nach dem Brand: Haus Cumberland ist nur angekokelt

Gut einen Monat nach dem Brand am Kurfürstendamm zeigt der Investor die Schäden. Alle rechneten mit Millionenschäden in dem Baudenkmal. Doch der Investor sagt: Alles halb so wild.

Als Mitte Mai die Flammen meterhoch aus dem Dachstuhl von Haus Cumberland am Kurfürstendamm schlugen und Rauchwolken kilometerweit zu sehen waren, rechneten alle mit Millionenschäden in dem Baudenkmal. Tatsächlich hat der bei Schleifarbeiten ausgebrochene Brand aber nur einen kleinen Teil der Holzkonstruktion zerstört: „Der Schaden liegt unter einer halben Million Euro, die Fertigstellung wird sich nur um ein bis zwei Monate verzögern“, sagte der Investor Thomas Bscher am Donnerstag.

30 Millionen Euro will Bscher bis Ende 2012 in die fünf Etagen investieren. Ein Großteil der Räume wird zu Büros. Der alte Ballsaal im Parterre ist für anspruchsvolle Läden gedacht. Außerdem entsteht nach den Schließungen vieler Ku’damm-Cafés und Restaurants in den vorigen Jahren eine neue Adresse zum Verweilen: Das prächtige Foyer und Säle dahinter werden zum 500 Quadratmeter großen Restaurant.

Mietverträge wurden bisher nicht geschlossen, doch Interessenten gebe es „genügend“, sagt der Bauherr, der in Berlin bereits sieben Altbauten modernisiert hat. „Eine so große Nachfrage habe ich aber noch nie erlebt.“ Für zwei Drittel der Ladenflächen habe er mündliche Zusagen. Die Büroetagen seien „bis auf eine schon voll“. Auch für das Restaurant gebe es potenzielle Betreiber.

Die vom Brand betroffenen Teile des Dachstuhls wurden provisorisch mit neuen Balken stabilisiert. Eine denkmalgerechte Restaurierung soll bald folgen. Haus Cumberland hatte 1912 als hotelähnliches „Boarding House“ eröffnet, später zog die Oberfinanzdirektion ein. Zuletzt stand der Altbau leer. Im hinteren Teil der Anlage, die 180 Meter weit bis zur Lietzenburger Straße reicht, planen die Investoren Detlef Maruhn und Dirk Germandi rund 200 Eigentumswohnungen. Bis auf elf Penthäuser ist dort alles schon verkauft.

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