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Die Badewiese ist derzeit eine Großbaustelle.

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Kiesteich in Berlin: Spandau bekommt eine neue Badestelle

Das Wasser galt als dreckig, trotzdem sprang so mancher in den See. Bis zum Sommer soll das Areal geordnet und für einen legalen Badebetrieb hergerichtet werden.

Seit vielen Jahren tummeln sich rund um den Kiesteich im Falkenhagener Feld nicht nur die Sonnenanbeter. Trotz des Verbots und der bisher erheblichen Gefahren tummeln sich Badende in dem durch Fäkalien von Mensch und Tier sowie das Füttern der sich dadurch stark vermehrenden Wasservögel hochgradig belastetem Wasser.

In den vergangenen Jahren hat das Bezirksamt bereits einen Zaun rund um den See errichtet, Wegeführungen im Park verändert und Uferbereiche durch das Anpflanzen von Sträuchern und Röhricht sowie das Einbringen von Steinwalzen vor dem weiteren Abrutschen gesichert. Zur Verbesserung der Wasserqualität wurden die bisher genutzten Fütterungsstellen zurückgebaut und bestehende Biotope durch Sicherungsmaßnahmen und Neuanpflanzungen aufgewertet.

Unsere Slideshow: So sah es am Kiesteich 1928 aus

Der Bauschutt im Wasser wird entfernt

Jetzt wurde damit begonnen, im Rahmen eines neuen Bauabschnitts im Nordwesten des Teichs den Seegrund in der an die Liegewiese angrenzenden Badebucht vom Bauschutt zu räumen, mit dem in den 70-ger Jahren Teile der ehemaligen Kiesgrube verfüllt worden waren. Anschließend wird hier Sand aufgeschüttet und durch einen Unterwasserwall vor dem Abrutschen gesichert. Auf diese Weise entstehen ein Nichtschwimmer- und ein Schwimmerbereich. Im kommenden Jahr wird dann die Liegewiese vertikuliert und erhält eine neue Rasensaat, am Südrand entsteht ein Sandspielplatz für Kinder. Durch die Neupflanzung von Bäumen wird die Zahl der Schattenplätze erhöht. Um das dann hier geltende, strikte Hundeverbot zu unterstützen, erhält die Liegeweise eine Umzäunung mit Zugangstoren.

Die Badenutzung soll künftig auf die Bucht an der Liegeweise mit dem dort befindlichen Kiosk begrenzt werden, sagt der scheidende Baustadtrat Carsten Röding (CDU). Eine geschlossene Zaunanlage soll ein unbefugtes Betreten der übrigen Uferbereiche verhindern. Das Füttern der Wasservögel sowie das Baden von Hunden bleibt nicht nur verboten, sondern wird künftig auch durch Einsätze des Ordnungsamtes unterbunden. Wann genau die Arbeiten im kommenden Jahr abgeschlossen werden und der Kiesteich, der eigentlich Großer Spektesee heißt, erstmals legal für den Badebetrieb freigegeben wird, steht noch nicht fest.

Wie der See entstand

Der See entstand in den 50er und 60er Jahren, weil dort Kies gewonnen wurde, um Baustoffe für das kriegszerstörte Berlin zu gewinnen. Später in den 70er Jahren wurde er in Teilen zugeschüttet, auch mit Schutt aus dem U-Bahnbau. Ein Teil des Aushubs wurde später wieder abgetragen. "Die Erdarbeiten begannen im Oktober 1984, etwa 80.000 Kubikmeter Aushubboden wurden dabei zum Hahneberg gebracht", schrieb der Tagesspiegel 1987. Der Park wird seit 1974 angelegt.

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