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Elektromobilität: Parade auf dem Flugfeld

In Tempelhof werden bis Sonntag rund 270 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben gezeigt. Es wird gezeigt, wie sie aussehen könnte: die Mobilität der Zukunft.

So viel Elektromobilität war in Berlin noch nie zu sehen. Obwohl die Hauptstadt den Zuschlag der Bundesregierung als nationales Schaufenster noch nicht bekommen hat, wird in der Stadt in diesen Tagen schon gezeigt, wie sie aussehen könnte: die Mobilität der Zukunft.

Den Auftakt bildete am Montag und Dienstag der Tagesspiegel eMobility Summit, seit Donnerstag gastiert die Challenge Bibendum für vier Tage auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof. Eingeladen vom französischen Reifenhersteller Michelin, zeigen bis Sonntagabend 75 internationale Aussteller dort rund 270 Fahrzeuge, die dank innovativer Antriebe besonders verbrauchs- und emissionsarm sind. Zwei- und Dreiräder, Autos, Busse oder Nutzfahrzeuge werden unter dem Motto „Sauber, sicher und vernetzt“ präsentiert. Erwartet werden 6000 Fachbesucher und 30 000 Besucher an zwei Publikumstagen. Die seit 1998 jährlich stattfindende Veranstaltung, die zuletzt in Rio de Janeiro gastierte, bietet Industrie und Hochschulen eine Plattform, Visionen und Produkte für eine nachhaltige Mobilität im Straßenverkehr zu präsentieren.

Die Challenge Bibendum gibt Berlin die Gelegenheit, den Standort Tempelhof zu profilieren. Denn auf der Tempelhofer Freiheit ist im Rahmen des Aktionsprogramms „Elektromobilität Berlin 2020“ die Erlebniswelt „e-THF“ geplant – mit einer Teststrecke für E-Fahrzeuge. „e-THF bietet die einzigartige Möglichkeit, an einem international bekannten Standort die Entwicklung der Elektromobilität mit einem nationalen Schaufensterprojekt voranzutreiben“, sagte Roland Püttmann-Holgado, Leiter Strategie und Akquisition der Tempelhof Projekt GmbH.

Sichtbar gemacht wurde Berliner Knowhow auch bei einer Parade elektrisch angetriebener Fahrzeuge am Donnerstagnachmittag von Tempelhof zum Brandenburger Tor. An der Spitze der rund 100 Fahrzeuge fuhren fünf Elektrobikes des Herstellers E-Rockit, die in Marzahn konstruiert und produziert werden.

„Hier in Berlin erhalten wir einen ersten Blick auf die Mobilität von morgen“, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA), zur Eröffnung der Challenge Bibendum. Ein Rundgang auf dem Tempelhofer Gelände zeigt allerdings, dass vor allem elektrische Modelle ausländischer Hersteller zu sehen sind. Einzig die General-Motors-Tochter Opel präsentiert den demnächst auf den Markt kommenden Opel Ampera – deutsche Hersteller haben noch keine Serien-Elektroautos im Angebot. Das soll sich erst 2013 ändern. Smart bringt bereits im kommenden Jahr einen batteriebetriebenen Kleinwagen auf den Markt, bei dem das Auto gekauft und die Batterie nur geleast wird. Ein Preis steht noch nicht fest.

Eine umfassende Gesamtschau innovativer Fahrzeuge mit zahlreichen Weltpremieren werde im September auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt zu erleben sein, sagte Wissmann. Die IAA stehe unter dem Motto „Zukunft serienmäßig“. Erstmals wird es auf der IAA einen eigenen Ausstellungsbereich für Elektromobilität geben.

E-Autos probefahren: An den beiden Publikumstagen der Challenge Bibendum an diesem Wochenende (21./22. Mai) können Besucher innovative Fahrzeuge probefahren (Führerschein nicht vergessen!). Geöffnet ist das Gelände von 8 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro für Erwachsene, für Kinder und Jugendliche ist die Veranstaltung kostenlos.

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