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BVG im XXL-Format. Der neue "Buszug" wird präsentiert.

© Fischer/dpa

Öffentlicher Nahverkehr: Die BVG stellt einen Bus mit Anhänger vor

Nicht wundern: Durch Spandau rollen jetzt Busse mit Anhänger. Die Mitfahrt ist – gratis.

Die BVG hat jetzt einen echten Anhänger. Knapp zwei Wochen testet sie einen „Buszug“, bei dem ein Anhänger mit dem Bus verbunden ist. Auch ein besonders langer Gelenkbus, wie ihn Hamburg anschafft, soll zeigen, ob er tauglich ist für die Berliner Straßen und Haltestellen. Am Mittwoch hat die BVG die Fahrzeuge vorgestellt; jetzt werden sie auf den Linien 135 (Rathaus Spandau–Alt-Kladow) und 236 (Gatower Straße/Heerstraße–U Haselhorst) im Linienverkehr eingesetzt. Auch die Meinung der Fahrgäste werde – wie beim laufenden Test mit neuen Doppeldeckertypen – mitentscheiden, ob aus dem Test ein Dauerbetrieb werde, kündigte BVG-Chefin Sigrid Nikutta an.

Die BVG hätte die Busse gern auch auf anderen Strecken getestet, doch das ließen die Genehmigungsbehörden nicht zu. Fahrzeuge dürfen maximal 18,75 Meter lang sein; der extra lange Gelenkbus von Mercedes kommt aber auf knapp 21 Meter, der „Buszug“ ist sogar 23 Meter lang. Bis zuletzt war es nach Nikuttas Angaben ungewiss, ob die Busse überhaupt durch Spandau fahren dürfen. In München sind bereits 25 „Buszüge“ unterwegs, weitere sollen folgen, sagte Franz Reitgerber von der Münchener Verkehrsgesellschaft, der den Bus in einer achteinhalbstündigen Fahrt nach Berlin gebracht hat. In München seien die Fahrgäste mit dem Anhänger-Betrieb sehr zufrieden. Sie schätzten vor allem den Platz dort für Kinderwagen oder Rollstühle.

Die Busse fahren von morgens bis gegen 21 Uhr mit Anhänger und werden dann auf dem Betriebshof abgestellt. Am Wochenende fährt der Bus solo. Somit vermeiden die Münchener, dass bei geringerer Nachfrage zu große Busse fahren und entsprechend viel Kraftstoff verbrauchen. Der Nachteil: Der „Buszug“ ist mit rund 450 000 Euro etwa 100 000 Euro teurer als ein Gelenkbus. Durch seine Flexibilität lassen sich aber Kosten sparen.

In den „Buszug“ passen 130 Fahrgäste, in den extra langen Gelenkbus 124. Der aktuelle Doppeldecker kann 113 Fahrgäste mitnehmen, der 18 Meter lange übliche Gelenkbus bringt es auf 99. Mit den längeren Fahrzeugen reagiert die BVG auf die steigende Zahl von Fahrgästen.

Die Mitfahrt in den Testbussen ist gratis, weil die Kosten für den Einbau der Kasse und Entwerter zu hoch gewesen wären. Wer umsteigt, muss aber weiter zahlen.

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