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Die Topographie des Terrors ist eine der meist besuchten NS-Gedenkstätten Berlins.

© dpa

Berliner Gedenkstätte: Bundesregierung setzt bei „Topographie des Terrors“ auf Zeit

Eine Erfolgsgedenkstätte in Geldnöten: Mit fast 950 000 Besuchern im Jahr ist die "Topographie des Terrors" eine der meist besuchten NS-Gedenkstätten in Berlin - doch die 30 Guides fürchten nun Kürzungen.

Der Streit um die fehlenden Gelder für Führungen durch die „Topographie des Terrors“ geht auch nach einer Stellungnahme der Bundesregierung weiter. Wie berichtet, könnten bis zu 40 Prozent der nachgefragten Führungen durch die Gedenkstätte im laufenden Jahr ausfallen. Die Gedenkstätte wird von Bund und Senat gefördert, das genehmigte Geld reicht wegen der steigenden Nachfrage aber nicht: Pro Monat werden wohl nur noch 175 Führungen gemacht – 2012 waren es noch fast 300 im Monat.

Auf eine Anfrage des Linken-Politikers Jan Korte teilte Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien, nun mit: Die Regierung wisse um die seit Jahren steigenden Besucherzahlen, wolle aber abwarten, „ob das Interesse der Besucher auf gleich hohem Niveau bleibt“ – oder „einige Zeit nach der Eröffnung ein Rückgang“ zu erwarten sei.

Dann wolle man über etwaige Mittelvergaben entscheiden, „soweit die angespannten Haushaltssituationen dies zulassen“. Die von der Stiftung seit Jahren mit den Führungen beauftragten Referenten hatten an zahlreiche Kulturpolitiker geschrieben, und um eine „Lösung für die kurzfristig entstandenen finanziellen Probleme“ gebeten. Schätzungen zufolge dürften 65 000 Euro im Jahr reichen, um alle nachgefragten Führungen zu ermöglichen. Die Bundesregierung müsse die „erfreulich große Nachfrage“ finanziell zu sichern, sagte Korte.

„Das müsste angesichts einer Summe von gerade mal 65 000 Euro auch problemlos möglich sein.“ Am Ort der Topographie an der Niederkirchnerstraße in Berlin-Mitte befanden sich einst die Hauptquartiere der SS und Gestapo.

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