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Auf dem Alexanderplatz: Protest-Camper machen Pause

Kein Protestierer ist auf dem Alexanderplatz zu sehen. Doch für Freitag planen die Aktivisten einen "Zeltmarsch". Innensenator Körting verteidigt das Vorgehen der Polizei vom vergangenen Freitag.

Wer heute schon über den Alexanderplatz gelaufen ist, für den scheinen die „aCampada“-Proteste der Vergangenheit anzugehören. Erst in zwei Tagen wollen die Aktivisten wieder auf den Alex zurückkehren, und dann an jedem Mittwoch und jedem Sonntag protestieren. Eine weitere Aktion planen sie für den kommenden Freitag: Mit einem „Zeltmarsch“ vom Brandenburger Tor über den Potsdamer Platz zum Alexanderplatz wollen sie ab 16:30 Uhr auf ihr Anliegen aufmerksam machen. Unter der Weltzeituhr dürfen die Protestierer ihre Zelte nicht aufschlagen – „also müssen wir mit ihnen auf andere Weise protestieren“, sagt Frank Leher. Er ist einer derjenigen, die in den vergangenen Tagen ausgeharrt haben.

In ihrem Blog zitieren die Protestierer große Vorbilder – nämlich ägyptische Demokratiekämpfer: "Wir sind die Menschen und wir fordern nichts großes, wir fordern unser Recht auf ein anständiges Leben!". Bisher erregten aCampada, so der Name der Berliner Protestierer, vor allem Aufmerksamkeit durch die gewaltsame Räumung von ihrem Camp am vergangenen Freitag. Sieben Festnahmen, mehrere blaue Flecken und Schläge auf Kopf und Rippen eines jungen Manns gehörten zu den Ereignissen. Gegen den Beamten, der den Protestierer Daniel verletzt haben soll, laufen Ermittlungen. Innensenator Ehrhart Körting (SDP) verteidigte das Vorgehen allerdings am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses grundsätzlich. "Nach meiner Kenntnis ist der Alexanderplatz kein Campingplatz", sagte er.

Die Gruppe „aCampada“ setzt sich mit öffentlichen Sit-ins, nach dem Vorbild der Protestbewegung in Spanien, für mehr Demokratie und Menschenrechte ein.

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