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Unfallstatistik: Radfahren in Berlin wird immer gefährlicher

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern ist im ersten Halbjahr 2011 um mehr als 20 Prozent angestiegen. Insgesamt wurden bereits sechs Radler auf Berlins Straßen getötet und weitere 2055 verletzt.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern ist im ersten Halbjahr 2011 um mehr als 20 Prozent angestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes waren auf den Straßen Berlins an 2400 „Unfällen mit Personenschaden“ Radfahrer beteiligt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 1972 Fälle.

Auch die Zahl schwer verletzter Radler stieg stark an. Waren es im ersten Halbjahr 2010 noch 205 Menschen, wurden in diesem Jahr schon 271 Fahrer schwer verletzt. Insgesamt gab es 2055 verletzte Radfahrer. Auch die Zahl der bei Unfällen getöteten Radfahrer wird Ende des Jahres vermutlich deutlich höher liegen als im vergangenen Jahr. Schon jetzt gab es unter den 35 Verkehrstoten fünf Radfahrer. Im gesamten Jahr 2010 waren es 44 Tote, davon sechs Radler.

Insgesamt erfasste das Amt für Statistik von Januar bis Juni über 62 000 Verkehrsunfälle aller Art, etwas weniger als im Vorjahr. Rund 7700 Menschen wurden dabei verletzt. Erst vor kurzem hatten Experten der Prüforganisation Dekra darauf hingewiesen, dass der Anteil von Radfahrern und Fußgängern bei den Unfalltoten in Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern „unverhältnismäßig hoch“ sei. Als Grund sieht die Dekra die immer schneller steigende Anzahl von Radfahrern und eine zunehmende Rücksichtslosigkeit im Verkehr.

Allein in den vergangenen Tagen gab es mehrere schwere Unfälle mit Radfahrern und Fußgängern. Am Dienstagmorgen wurde in Prenzlauer Berg ein 66-Jähriger an der Greifswalder, Ecke Christburger Straße von einer Tram angefahren. Der Mann kam mit schweren Kopfverletzungen in eine Klinik. Die Zugführerin erlitt einen Schock und musste ebenfalls in ein Krankenhaus.

Am Montag wurde gegen 11.55 Uhr eine Radfahrerin in der Greifswalder Straße, Ecke Ostseestraße von einem Laster überrollt und schwer am Kopf verletzt. Der Lkw-Fahrer hatte die 60-Jährige trotz seines speziellen Rückspiegels für den toten Winkel beim Abbiegen übersehen.

Am selben Tag erfasste eine 30-Jährige mit ihrem Fahrrad gegen 17.15 Uhr in Kreuzberg ein knapp dreijähriges Kind, das unachtsam auf die Straße gelaufen war. Das Kind erlitt eine Platzwunde und kam in ein Krankenhaus. Die Radfahrerin erlitt einen Schock.jra

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