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Wer bellt hier, wo's lang geht?

© dpa

Berlin bellt (3): Benimmkurse für Fiffi sind gefragt

Der Trend geht hin zum gut erzogenen Hund. Zwar ist das Angebot von privaten Ausbildern und Hundevereinen groß, aber doch unübersichtlich. Wie findet man eine wirklich gute Hundeschule?

Die ältere Frau beim Bürgertreff in Schloss Biesdorf spricht offen über ihre Ängste. „Wenn ein größerer Hund auf mich zurennt, werde ich nervös. Könnte ich sicher sein,dass der Halter sein Tier im Griff hat, wäre ich gelassener.“ Die Frau meldete sich am Dienstag auf der ersten Bürgerversammlung des von Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) initiierten „Bello-Dialoges“ zu Wort. Man müsse Hundehaltern in Berlin unbedingt auferlegen, mit ihrem Tier eine Hundeschule zu besuchen und eine Prüfung abzulegen, forderte sie – und sprach sich damit für die vom Senat erwogene Einführung eines Hundeführerscheins aus.

Der Trend geht hin zum gut erzogenen Hund, die Nachfrage nach Benimmkursen für Fiffi wächst. Nun ist das Angebot von privaten Ausbildern und Hundevereinen zwar groß, aber doch unübersichtlich. Kommt der Führerschein, werden wahrscheinlich noch mehr Schulen auf den Markt drängen. Die dafür nötige Änderung des Hundegesetzes soll zwar erst mit Bürgern im Verlauf des Bello-Dialoges diskutiert werden, eine Mehrheit dafür zeichnet sich aber schon ab. Doch wie findet man eine gute Hundeschule?

„Achten Sie auf die Qualifikation“, sagt die Veterinärin und Verhaltenstherapeutin des Tierheimes Berlin, Xenia Katzurke. Es gibt bereits anerkannte Ausbildungsstätten, so den Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater oder das Zentrum für Kynologie (Canes). Unbedingt sollte eine Schnupperstunde möglich sein, um die Stimmung am Übungsplatz zu testen. Katzurke: „Die Tiere brauchen klare Vorgaben, mit Ruhe – ohne Hektik, Gewalt und Perfektionismus.“ Hund und Halter sollten neben aller Anstrengung auch Spaß haben.

Rüschen, Spitze, Plüsch – sehen Sie angesagte Hundemode in unserer Bildergalerie:

„Positive Motivation“ ist für Heinz Knecht vom Verein für Schutz- und Begleithundesport (VSB) in Lankwitz das Schlüsselwort. Erziehung mit Belohnung statt Strafen gehöre dazu. Außerdem müsse eine Schule Wert auf Körpersprache legen. „Hunde verstehen gewisse Handbewegungen besser als gerufene Kommandos.“ Unerlässlich seien auch Gruppenstunden sowie Ausflüge in die Stadt, damit die Tiere lernen, bei Ablenkungen zu gehorchen.

In der Schule des VSB gehören zu einer Gruppe maximal acht Tiere. Um den Hunde-Knigge zu lernen, sollte man mindestens drei Monate wöchentlich einen Zwei Stunden-Kursus besuchen, sagen Trainer. Allzu früh sollte man junge Hunde nicht in die Schule schicken . Etwa ab dem dritten Monat erst ist der vierbeinige Begleiter aufnahmebereit.

Infos zu zertifizierten Hundeschulen: www.bhv-net.de

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