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Update

Berlin-Wedding: Großbrand in Mehrfamilienhaus in der Turiner Straße

Im Wedding brannte seit Sonntagmittag ein Mehrfamilienhaus, erst am späten Abend konnte der Brand gelöscht werden. Bis 3 Uhr morgens war die Feuerwehr vor Ort, zeitweise waren bis zu 150 Feuerwehrleute gleichzeitig im Einsatz. Die Bewohner wurden in eine Notunterkunft gebracht.

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Ein Großbrand in Wedding hielt am Sonntag die Berliner Feuerwehr in Atem. Es brannte schon seit 11.30 Uhr am Vormittag im Keller eines Wohn- und Geschäftshauses an der Ecke Turiner und Utrechter Straße. Was erst noch recht harmlos wirkte, entwickelte sich über den Tag zu einem tückischen Feuer, das schwer zu löschen war. Gegen 21.50 Uhr berichtete Feuerwehrsprecher Sven Gerling, es sei mittlerweile gelungen, zum Brandherd vorzudringen. Um 22.45 Uhr meldeten die Löschkräfte der Einsatzzentrale: Feuer gelöscht. Noch bis 3 Uhr nachts waren Einsatzkräfte vor Ort, räumten auf und löschten Glutnester nach, sagte Gerling am Montagmorgen. Seitdem fährt die Feuerwehr einmal pro Stunde am Einsatzort vorbei - um sicher zu gehen, dass sich nicht doch noch irgendwo ein Glutherd versteckt und wieder entzündet hat.

300 Feuerwehrleute waren beim Brand in Wedding im Einsatz

"Die ersten 20 Einsatzkräfte waren am Vormittag vor Ort und haben dann immer mehr nachalarmiert", berichtete Gerling gegen 20.30 Uhr vom Brandort. Insgesamt waren 300 Leute im Einsatz, davon in der Spitze 150 gleichzeitig. "Zeitweise war es im Keller 600 Grad heiß, so dass jede Einsatzkraft nach zehn Minuten abgelöst werden musste. Ständig knallt es irgendwo, denn die Leute lagern in ihren Kellerräumen alles mögliche, auch zum Beispiel Gasflaschen." Es brannten 400 Quadratmeter voller hölzerner Kellerverschläge; gegen 22 Uhr lag der Brandschutt teils einen Meter hoch auf der Fläche. Es waren zu dieser Zeit noch 80 Mann vor Ort.

Etwa vier Familien mit insgesamt 15 Personen mussten in Notunterkünften untergebracht werden, weitere zwölf Personen fanden selbst einen Ort zum Übernachten. Zwei Menschen kamen mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus. Außerdem musste eine Bewohnerin ins Krankenhaus gebracht werden, weil sie in der Eile ihre Medikamente im Haus vergessen hatte. "Und es war ja nicht damit zu rechnen, dass die Einwohner schnell wieder ins Haus könnten", sagt Gerling. Das Bezirksamt hatte nach Aussage Gerlings vollmöblierte Wohnungen zur Verfügung, in denen es die Menschen vorerst unterbringen konnte.

Die starke Rauchentwicklung erschwerte die Arbeiten zusätzlich; teilweise war der gesamte Häuserkomplex voller Qualm. Um die Löscharbeiten zu sichern und zu verhindern, dass der Stromverteiler im brennenden Keller mit Löschwasser in Kontakt kommt, musste im Haus der Strom abgestellt werden. Da es aber unmöglich war, an den Verteilerkasten im Haus zu gelangen, wurden zeitweise ganzen Straßenzügen der Strom abgedreht. "Etwa vier Stunden waren 30 bis 40 Häuser ohne Strom", berichtet Gerling. Der Strombetreiber Vattenfall musste dann vor dem Haus ein Loch graben und die Stromzuleitung kappen. Um 23 Uhr konnten die Nachbarn ihr Licht wieder anknipsen.

Wann die Bewohner wieder ins Haus können, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt nun die Brandursache.

In der Turnierstraße in Wedding stand am Sonntag der Keller eines Mehrfamilienhauses in Flammen.
In der Turnierstraße in Wedding stand am Sonntag der Keller eines Mehrfamilienhauses in Flammen.

© dpa

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