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Die künftige Nordbahn des BER soll saniert werden, und dafür schon vorab die Südbahn in Betrieb genommen werden.

© dpa

Schallschutz: Fluglärmkommission stellt Bedingung für Nordbahn-Sanierung

Die Fluglärmkommission hat die Sanierung der künftigen BER-Nordbahn beraten: Die darf nur beginnen, wenn vorher für Schallschutz der Anwohner gesorgt ist.

Flughafenchef Hartmut Mehdorn will die Nordbahn des BER nächstes Jahr sanieren. „Davon gehen wir aus“, sagte Mehdorn am Montag nach der Sitzung der Fluglärmkommission in Schönefeld. Allerdings ist auch dieser Plan ehrgeizig. Obwohl Mehdorn auf Freigabe drängt, hat der Aufsichtsrat bisher nicht zugestimmt. Wie bei der von Mehdorn ebenfalls 2014 angepeilten Mini-Testinbetriebnahme am Nordpier droht wieder eine Zitterpartie. Diesmal hängt alles vom Schallschutz ab.

Schallschutz ist Bedingung für Sanierung der Nordbahn

Wird der für rund 4000 Haushalte unmittelbar in der Nähe bis dahin nicht fertig, platzt der Terminplan, darf die Sanierung der aus DDR-Zeiten stammenden Nordbahn nicht beginnen. Aus Sicht der Genehmigungsbehörde sei der Schallschutz notwendige Bedingung, bestätigte Wolfgang Fried, Chef der gemeinsamen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg. Am Montag schloss sich die Fluglärmkomission der Forderung an, teilte deren Vorsitzende Gerd Steintjes mit.

Flüge sollen auf BER-Südbahn starten

Die Luftfahrtbehörde hat dafür grünes Licht signalisiert, dass während der Arbeiten an der Nordbahn – avisiert für vier Monate ab Sommer 2014 – die Flüge des alten Schönefelder Airports auf der für den BER errichteten Südbahn starten und landen dürfen. Das war vorher unklar. Allerdings darf die 4000 Meter lange Südbahn, so die Auflage, nur in einer Länge von 3600 Metern genutzt werden – also in der Länge der Nordbahn, damit nicht unbeabsichtigt der Countdown für die Schließung von Tegel ausgelöst wird. Nach der Rechtslage muss Tegel sechs Monate nach BER-Eröffnung dichtmachen.

Da mit Nutzung der Südbahn neue Anwohner betroffen sind, gelten die Lärmschutzauflagen des BER, so die Behörde und die Fluglärmkommission. In der Sitzung machten die Vertreter des Flughafens deutlich, dass die Fertigstellung des Schallschutzes „sehr schwer zu schaffen“ sei. Derzeit ist der Flughafen dabei, rund 14000 Wohnungen ringsum technisch zu begutachten, damit entschieden werden kann, welche Schallschutzmaßnahmen realisiert werden können. Ab Januar sollen Verkehrswertgutachten erstellt werden, da ein Teil der Grundstückseigner entschädigt wird. Dies passiert immer dann, wenn die Kosten für den Schallschutz 30 Prozent des Verkehrswertes übersteigen. Bislang gibt es keinen einzigen gültigen Bewilligungsbescheid.

Flugrouten sind abgesegnet

Die Fluglärmkommission segnete die Vorschläge der Deutschen Flugsicherung (DFS) für die Flugrouten ab, die während der Nordbahn-Sanierung gelten sollen. Nach Worten des DFS-Chefs Hans Niebergall werden sie bis Ende Juni 2014 festgelegt, schneller sei es nicht möglich. Es gab noch ein Ergebnis: Die Fluglärmkommission lehnt ein ständiges Gastrecht der Pilotenvereinigung Cockpit ab, was in der Debatte um die Sicherheit der Hoffmann-Kurve am BER gefordert worden war. Cockpit könne aber zu Einzelterminen geladen werden.

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