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Umgestaltung: Flutlicht unterm Fernsehturm

Die Fläche rund um den Fernsehturm wird umgestaltet. Das Pflaster wird durch teflonbeschichtete Platten ersetzt, die Laternen verbessert und Bäume gepflanzt. Auch ein neues Kaufhaus ist geplant.

Nach der Teflonpfanne kommt endlich das Teflonpflaster. Am Fernsehturm sollen mit dem Kunststoff beschichtete Gehwegplatten das Kaugummiproblem nachhaltig lösen. Erst Versuche mit dem neuen Pflaster seien erfolgversprechend verlaufen, sagte Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) bei der Präsentation der neuen Freiflächengestaltung rund um das höchste deutsche Bauwerk.

Seit dem Bau des Turms Ende der 60er Jahre hat sich am Drumherum nicht viel verändert. Das Pflaster ist uneben und brüchig, die zauseligen Sträucherrabatten werden als Toilette missbraucht, und die Lichtkraft der Laternen reicht nicht mal bis zum Boden. Diese Mängel sollen in den nächsten zwei Jahren für insgesamt fünf Millionen Euro behoben werden. Statt Rabatten gibt es künftig Rasenflächen und Bäume (Ahorne, Schnurbäume und Lederhülsenbäume). Eingefasst werden die dreieckigen „Rasenkissen“ durch Holzbänke. Der Platz vor dem Eingang zum Turm wird von alten Sitzmöbeln und Laternen freigeräumt. Zwölf Meter hohe Lichtmasten sollen für gute Beleuchtung sorgen. Das geborstene Pflaster wird durch 80 mal 80 Zentimeter große teflonbeschichtete Platten ersetzt.

Die Planer wollen neben den Kaugummiflecken auch die anderen Probleme der Gegend westlich des S-Bahnhofs Alexanderplatz besser in den Griff bekommen: lagernde Punker und Treber, die Touristen anbetteln und ihren Müll hinterlassen sowie dunkle „Angstzonen“, in denen Drogen gehandelt werden. Punker, Treber und Jugendliche, die sich hier am Wochenende treffen, sollen nicht vertrieben werden, sich den Platz aber friedlich mit den Touristen teilen.

Die originale Platzgeometrie bleibt in der neuen Planung des Berliner Büros Levin Montsigny (Hofgestaltung Museumsinsel) erhalten. Südöstlich wird ein Teil der Fläche allerdings dem Neubau des Wohn- und Geschäftshauses „Alea 101“ weichen. Das Alea, in der äußeren Anmutung vergleichbar mit dem Cubix-Würfel gegenüber, wird dem Ort weiteren Aufwertungsschub geben.

Einige Bäume werden also abgeholzt, im Gegenzug sollen insgesamt 150 neue angepflanzt werden. Damit die neuen Anlagen nicht vermüllt werden, sind 30 bis 50 „Unterflurmüllbehälter“ vorgesehen. Dabei befindet sich der eigentliche Mülleimer unter der Erde, oberirdisch ist nur der Einwurfschacht. Diese Behälter haben sich schon im Mauerpark bewährt. Thomas Loy

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