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Schlechten Appetit! Unter den Schnellmahlzeiten ist der Döner eigentlich die gesündeste – doch nun enthält auch er unerwünschte Fleischsorten

© picture-alliance/ dpa

Verdacht bestätigt: Pferdefleisch auch im Berliner Döner

Der Verdacht hat sich bestätigt: Auch in Berlin und Brandenburg lagen Lebensmittel in den Regalen, die Pferdefleisch enthielten. Betroffen ist auch ein äußerst beliebtes Gericht der Berliner: Der Döner. Auf welchem Weg das Pferdefleisch in die Produkte gelangte, ist noch unklar.

Der Verdacht hat sich bestätigt: Auch in Berlin und Brandenburg wurden Lebensmittel verkauft, in denen Pferdefleisch enthalten ist, aber eigentlich gar keines drin sein soll. Das ergaben die Untersuchungen des Landeslabors. In Berlin konnte die B-Probe bei allen drei der bekannten Verdachtsfälle Pferdefleisch nachweisen, wie die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz am Freitag mitteilte. Betroffen waren zwei Döner- Imbisse. Die Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung würden den Imbiss und dessen Lieferkette nun überprüfen, sagte eine Verwaltungssprecherin. Der Hersteller des Fleisches sei unbekannt.

Auch im Tiefkühlprodukt eines Discounters in Marzahn-Hellersdorf wurde Pferdefleisch entdeckt. Nach Informationen des Tagesspiegels handelt es sich um sogenanntes „Zigeunersteak“ einer Eigenmarke von Penny. Ermitteln können die Behörden laut Senatsverwaltung nur in dem Bundesland, in dem das Unternehmen beheimatet ist. In diesem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft in Nordrhein- Westfalen.

Das Unternehmen habe das betroffene Produkt bereits vor zwei Tagen aus den Gefriertruhen entfernt, sagte Marzahn-Hellerdorfs Ordnungsstadtrat Christian Gräff (CDU). Bisher wurden in Berlin zwei Drittel der 104 genommenen Lebensmittelproben ausgewertet. Neue Ergebnisse erwartet die Senatsverwaltung am Montag. Pferdefleisch sei nicht gesundheitsgefährdend.

In Brandenburg wurde Pferdefleisch in vier Verdachtsfällen bestätigt, wie das Verbraucherschutzministerium am Freitag mitteilte. Pferdefleisch enthalten war im Rindergulasch mit dem Haltbarkeitsdatum 14.12.15 und 11.02.16 der Firma „Dreistern Konserven“ aus Neuruppin und in Lasagne Bolognese der Firma „Eismann“ aus dem Zentrallager in Wildau.

Insgesamt seien in Brandenburg sieben Lager möglicherweise mit Fertigprodukten mit nicht deklariertem Pferdefleisch beliefert worden. Eismann habe die betroffenen Produkte zurückgerufen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Dreistern Konserven habe die komplett im Lager vorhandene Ware der ersten Charge gesperrt und von der zweiten Charge die Ware bei den sechs Kunden zurückgerufen und die Produktion unterbrochen. „Die Eigenverantwortung der Unternehmen hat oberste Priorität im Kampf gegen Verbrauchertäuschung“, sagte Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Anita Tack (Linke).

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