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Drei Damen vom Grill? Nee, Wigald Boning und Thomas Koschwitz an ihrer neuen Wirkungsstätte: im Schlossparktheater in Steglitz-Zehlendorf.

© Anett Kirchner

Wigald Boning und Thomas Koschwitz in Steglitz-Zehlendorf: Theaterdebüt bei Dieter Hallervorden

Es wird eine Premiere der besonderen Art: Wigald Boning und Thomas Koschwitz spielen erstmals Theater. Am 6. September sind beide die Hauptdarsteller im neuen Stück von Intendant Dieter Hallervorden im Schlosspark-Theater in Steglitz-Zehlendorf.

Den Bierpinsel und den Steglitzer Kreisel in der Schloßstraße hat Komiker und Moderator Wigald Boning schon genauer unter die Lupe genommen. Seit seiner Jugend interessiert er sich für spezielle Architektur, verrät er dem Zehlendorf Blog des Tagesspiegel. Sein Kollege Thomas Koschwitz wohnt sowieso in Berlin und kennt den Kiez ein wenig. „In der Schloßstraße habe ich den Eindruck, als ob man dem Ku’damm oder der Friedrichstraße Konkurrenz machen will - was gut gelingt“, wie er findet. Beide Prominente proben derzeit im Schlosspark Theater Berlin und werden am 6. September hier mit der Komödie „Die Selbstanzeige“ ihr Theater-Debüt geben.

„Das ist eines der aufregendsten Abenteuer, das man sich als Erwachsener aussuchen kann“, sagt Wigald Boning. Sonst spiele er eigentlich immer nur sich selbst. In diesem Theaterstück jedoch schlüpfe er in die Rolle des François Pignon. „Das ist ein sehr großer Unterschied, alleine schon, wenn es um die Sprechlautstärke geht“, erklärt er. Seit vielen Jahren sei ihm klar gewesen: Sollte er jemals die Chance bekommen, in einem schönen Stück mit einer zu ihm passenden Rolle mitzuwirken, würde er rufen: „Ich bin dabei, hurra!“

Für Thomas Koschwitz, der vorrangig als Radiomoderator arbeitet, ist ein Engagement im Theater mindestens genauso abenteuerlich. Auf der Bühne hören die Menschen ihn nicht nur, sondern sehen ihn auch. „Außerdem sind die Sätze einstudiert, bei meinen Radiointerviews wird alles spontan und aus dem Moment heraus produziert“, sagt Koschwitz, ist sich aber in einem ganz sicher: "Mit Wigald Boning auf einer Bühne - Das wird ein großer Spaß!"

Dieter Hallervordens "tollkühnes Engagement" imponiert ihnen

Die beiden Entertainer kennen sich schon sehr lange; noch aus ihrer Fernsehzeit bei RTL. Wenn sie in diesen Tagen nicht gerade auf der Bühne im Schlosspark Theater stehen und proben, schauen sie sich ein wenig in Steglitz-Zehlendorf um. Schöne Wohngegend mit vielen Bäumen, findet Koschwitz. Und Wigald Boning würde am liebsten - wenn der Schiffverkehr nicht so stark wäre - einmal in den Teltowkanal springen und schwimmen gehen.

Dass sie ihr Theaterdebüt gerade hier am Schlosspark Theater in Steglitz geben, ist letztlich auch eine Form der Ehrerbietung an den Intendanten Dieter Hallervorden. „Wie gut, dass er den Mut hatte, dieses Theater wieder zu beleben“, schildert Thomas Koschwitz und Wigald Boning ergänzt, dass ihm das nahezu tollkühne Engagement, mit dem sich Hallervorden dieses Hauses angenommen habe, ehrlich imponiere. „Das ist für mich vorbildlich“, sagt Boning.

Wigald Boning ist Jahrgang 1967 und in Wildeshausen bei Oldenburg aufgewachsen. Nach dem Abitur wollte er eigentlich Musiker werden, veröffentlichte diverse Schallplatten mit einer Kombination aus Schlager-, Jazz- und Punk-Musik. Bis heute ist er der Musik treu geblieben und gründete 2013 ein eigenes Plattenlabel. Im Fernsehen ist Wigald Boning als Ensemble-Mitglied der Comedy-Show „RTL-Samstag-Nacht“ bekannt geworden.

Thomas Koschwitz ist Jahrgang 1956 und kommt ursprünglich aus Heidelberg. Er gilt als Pionier der deutschen Radiolandschaft. Mit gerade erst 19 Jahren war er 1975 der jüngste Nachrichtensprecher, der bisher beim Hessischen Rundfunk gearbeitet hat. 1994 wechselte er ins Fernsehfach und übernahm von Thomas Gottschalk die „Late Night Show“ auf RTL. Es folgten zahlreiche Fernseh-Engagements. Dem Radio blieb er jedoch immer treu. Heute moderiert er unter anderem die tägliche Sendung „Koschwitz am Nachmittag“ bei 104.6 RTL in Berlin.

Boning spielt den arbeitslosen "Loser"

Mit der französischen Komödie „Die Selbstanzeige“ von Francis Veber in der Übersetzung von Dieter Hallervorden wird das Schlosspark Theater seine sechste Spielzeit eröffnen. Das Stück ist eine Erstaufführung in deutscher Sprache. Wigald Boning wird die Hauptrolle spielen - den arbeitslosen „Loser“ François Pignon. Thomas Koschwitz gibt den Finanzbeamten Maurice Toulouse. Weitere Mitwirkende sind Anne Rathsfeld, Astrid Kohrs, Elze Gudaviciute, Oliver Nitsche und Harald Heinz. Regie führt Thomas Schendel.

Wigald Boning, Anne Rathsfeld und Thomas Koschwitz.
Wigald Boning, Anne Rathsfeld und Thomas Koschwitz beim gemeinsamen Fototermin.

© Anett Kirchner

Worum es geht? François Pignon hat keinen Cent mehr auf der Bank und ist arbeitslos. Er kommt auf die Idee, eine fingierte Steuerprüfung zu veranlassen und hofft, sich damit bei Freunden, die ihn vergessen haben, und bei seiner Frau, die ihn verlassen hat, in Erinnerung zu bringen. Steuerprüfungen machen interessant: Hat er ein finanzielles Geheimnis? Doch welcher Finanzbeamte spielt das Spiel mit? Die Komödie wird es verraten. Und am Ende heißt es: Was wirklich zählt, ist nicht, reich zu sein. Was zählt, ist der Glaube der Anderen, dass man reich ist. 

Premiere des Theaterstückes „Die Selbstanzeige“ ist am Sonnabend, den 6. September, um 20 Uhr in Steglitz im Schlosspark Theater an der Schloßstraße.

Die Autorin Anett Kirchner ist freie Journalistin, wohnt in Steglitz-Zehlendorf, und schreibt seit Januar 2014 als lokale Reporterin regelmäßig für den Zehlendorf-Blog des Tagesspiegels.

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