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Unverwechselbarer Strich: Das von Tardi gestaltete Festivalplakat.

© Fumetto

Internationales Comicfestival Fumetto: Mit Tardi im Schwimmbad

Vom 7. bis 15. März trifft sich die europäische Comicszene wieder in Luzern zum Fumetto-Festival. Stargäste sind der Franzose Jacques Tardi, der norwegische Künstler Pushwagner und noch einige mehr.

Einen Vorgeschmack konnte man im vergangenen Jahr beim Comicsalon Erlangen bekommen: Da wurde der französische Zeichner Jacques Tardi mit einer großen Schau seiner Arbeiten zum Ersten Weltkrieg geehrt. Nun legt das Schweizer Comicfestival Fumetto noch einen drauf und zeigt zusätzlich noch viele weitere Originale des Altmeisters – nach Angaben der Veranstalter die bisher größte Ausstellung mit seinen Arbeiten, die jemals zu sehen war. An diesem Freitag öffnet sie mit dem Festivalstart. „Tardi gehört zu den wichtigsten und bekanntesten Vertretern des zeitgenössischen Comics“, heißt es in der Fumetto-Ankündigung. Von „Die Macht des Volkes“ zur Zeit der Pariser Aufstände um 1871 über die Kriminalfälle des Nestor Burma, den ersten Weltkrieg in „Grabenkrieg“ und „Elender Krieg“, das 2014 erschienene „Stalag II B“ bis zu den Abenteuern der Adèle Blanc-Sec - mehrere hundert Originale daraus sind nun bis zum 15. März in Luzern zu sehen. Und zwar in einem Schwimmbad: Die Ausstellung findet im Neubad statt, einer trocken gelegten einstigen Badeanstalt. Tardi wird in Luzern auch mit seiner Frau Dominique Grange zusammen die auf seinen Arbeiten beruhende Musik-Comic-Inszenierung „Putain de Guerre“ (Elender Krieg) aufführen, mehr dazu hier.

Eine Wiederentdeckung ist das Werk eines weiteren Stargasts, das im Kunstmuseum Luzern zu sehen ist: Der Norweger Pushwagner lebte jahrelang auf der Straße, sein Werk galt als verschollen. Doch vor einigen Jahren wurde seine bitterböse Zukunftssatire „Soft City“ wieder entdeckt. Und spätestens seitdem er an den Biennalen in Berlin und Sydney mit großen Ausstellungen geehrt wurde, „findet seine Arbeit internationale Beachtung“, wie die Fumetto-Veranstalter schreiben. Jetzt sind in Luzern zahlreiche Originale aus „Soft City“ sowie darauf basierende Zeichnungen und Gemälde zu sehen.

Weitere größere Ausstellungen sind dem Spanier Miguel Gallardo gewidmet, dem Belgier Herr Seele, dem Werk des deutsch-belgischen Duos Kai Pfeiffer (Berlin) und Dominique Goblet (Brüssel) sowie Dutzenden weiterer Künstler. Einen Überblick über die größeren Ausstellungen gibt es hier. Und hier finden sich die kleineren „Satellitenausstellungen“. Daneben gibt es zahlreiche Vorträge, Podiumsgespräche und andere Präsentationen mit Künstlern und Autoren, hier gibt es das Programm. Dazu kommen eine Comicbörse, Verkaufsstände für Independent-Comics und weitere Events, die sich hier finden. (Tsp)

Hier gibt es eine Bilderstrecke mit Impressionen vom Fumetto 2015

Soft City: Originale aus Pushwagners wiederentdecktem Meisterwerk werden im Kunstmuseum Luzern ausgestellt.
Soft City: Originale aus Pushwagners wiederentdecktem Meisterwerk werden im Kunstmuseum Luzern ausgestellt.

© Fumetto

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