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Disco-Legende gestorben: Donna Summer ist tot

Donna Summer, eine der ganz Großen der Popgeschichte, ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Das teilte ihre Familie am Donnerstag in Englewood im US-Staat Florida mit.

Ohhoooo, ahhh - mit ihrem Stöhnen ist Donna Summer berühmt geworden. Zum Tackern des Beckens und funky Gitarrenakkorden lässt ihr Gesang in „Love To Love You Baby“ keine Fragen offen. Der Song ist 1975 ihr erster großer Hit, der später auch in einer legendären 17-Minuten-Version erscheint. Aufgenommen hat Summer ihn in München zusammen mit dem Südtiroler Produzenten-Genie Giorgio Moroder. Es ist der Beginn einer äußerst erfolgreichen Zusammenarbeit, während der die amerikanische Sängerin zur „Queen of Disco“ aufsteigt und Moroder sich als einer der wichtigsten Genre-Innovatoren profiliert. So geht „I Feel Love“ 1977 als erster komplett von Drummachines und Synthesizern begleiteter Pop-Hit in die Geschichte ein.

Donna Summer kommt am 31. Dezember 1948 mit dem Namen LaDonna Adrian Gaines in Boston zur Welt und wächst in einer religiösen Familie auf. Sie singt im Kirchenchor, ist kurzzeitig in einer Rockband und geht 1968 als Musical-Sängerin nach Europa. Sie spielt in „Hair“ und „Porgy And Bess“ mit und heiratet schließlich den östereichischen Schauspieler Helmut Sommer, dessen Nachnamen sie in englischer Übersetzung annimmt. Das Paar lebt in München, wo Summer als Backgroundsängerin arbeitet und erste Demos aufnimmt. Als sie auf Moroder trifft, hebt ihre Karriere ab. Die Frau mit der dunklen Lockenmähne und dem markanten Mezzo-Sopran wird einer der größten Stars der Disco-Ära, verkauft über 120 Millionen Alben. Auf dem Doppelalbum „Bad Girls“ bewegt sie sich 1979 in eine etwas rockigere Richtung und feiert einen Riesenerfolg: Die Platte mit dem Knallersong „Hot Stuff“ schießt sofort an die US-Chartspitze, wo sie sich wochenlange hält. Zudem ist Summer die erste Sängerin, der drei Nummer-Eins-Hits in einem Jahr gelingen.

Auf dem Höhepunkt ihr Laufbahn wechselt sie 1980 von Casablanca zu David Geffens neu gegründetem Label. Da die Disco-Welle abebbt, versucht sie sich an R‘n‘B und Pop, kommt jedoch später immer wieder zur Dance-Music zurück. Nach der Trennung von Moroder und seinem Münchner Team arbeitet sie kurzzeitig mit Quincy Jones zusammen. Einen tollen Smash-Hit hat sie noch einmal mit „She Works Hard For The Money“ vom gleichnamigen Album (1983). Der Song über eine dauerschuftende Kellnerin wird zu einer feministischen Hymne. Sechs Jahre später ist „This Time I Know It‘s For Real“ ihre letzte Top-Ten-Single. Ab den Neunzigern wird es still um die fünfmalige Grammygewinnerin. Ihr letztes Album „Crayons“ erscheint 2008, ein Jahr später tritt sie beim Nobelpreiskonzert für Barack Obama in Oslo auf. Außerdem ist Summer gelegentlich in TV-Shows wie „American Idol“ zu sehen. Bis zuletzt soll sie an neuen Songs gearbeitet haben. Am Donnerstag ist Donna Summer mit 63 Jahren in Florida an Krebs gestorben.

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