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Malerei: Ästhetik der Leere

Albrecht Schnider interessiert sich für Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesse. Seine Ausstellung „Am Ereignishorizont“, dessen Titel aus der Relativitätstheorie stammt, wird im Haus am Waldsee gezeigt.

Ein Porträt! Eine Landschaft! Ist doch ganz klar. Doch woran macht man solch ein schnelles Urteil fest? Schließlich bietet der Schweizer Künstler Albrecht Schnider dem Betrachter nicht viel. Abstrakte, monochrome Flächen, die so aussehen könnten, wie ein Rumpf. Doch dort, wo das Gesicht sitzen sollte, klafft eine weiße Leere. Oder jene geschwungenen Farbfelder in verschiedenen Abstufungen, von hell bis dunkel: Sind das schon Berge? Schnider ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstler der Schweiz. Seit 1998 lebt und arbeitet er in Berlin. Hier wird nun sein Werk in einer Einzelschau vorgestellt. Das Haus am Waldsee nimmt sich Künstlern aus der Hauptstadt an. Und zeigt gerne Arbeiten, die sich an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Kunst bewegen.

Schnider interessiert sich für Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesse. Der Titel der Ausstellung „Am Ereignishorizont“ stammt aus der Relativitätstheorie. Bekannt geworden ist der 1958 geborene Künstler vor allem für seine Landschaftsbilder. Im Haus am Waldsee werden sie eine Verbindung mit dem Draußen eingehen: Durch die Fenster kann der Besucher hinaus in den inzwischen ergrünten Garten sehen. Außerdem werden Skulpturen präsentiert, sowie Zeichnungen und Skizzenbücher. Sie geben Aufschluss auf Schniders eigene Denkprozesse. Immer wieder legt er seiner präzisen Malerei die Zeichnung zugrunde. Sie ist der Inbegriff des spontanen Ausdrucks. Das Unbewusste auf dem Blatt erstarrt. In diesen abstrakten Formen sucht Schnider sich seine Bilder zusammen.

Haus am Waldsee, Fr. 22.4. bis So. 19.6., Di-So 11-18, 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.

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