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Tote Soul-Legende Amy Winehouse: Von verschwundenen Liederbüchern und Kokain-Tütchen in Rio de Janeiro

Schon vor ihrem Tod mit 27 gehörte Amy Winehouse der Weltöffentlichkeit. Und auch jetzt nehmen sich die Leute alles: ihren Namen, ihr Gesicht, ihren Nachlass.

Offiziell als gestohlen gemeldet wurden bislang nur zwei Liederbücher. Aber auch eine Gitarre der Sängerin sowie private Unterlagen sollen aus Amy Winehouse ehemaliger Bleibe im Londoner Stadtteil Camden weggekommen sein, wie die englische Boulevard-Zeitung "Sun" gemeldet hat. Dabei hatte Amys Vater Mitch nach ihrem Tod noch Privatsachen der Sängerin an Fans verschenkt. Das besonders Brisante: Nicht etwa die im Moment in England wütenden Randalierer sind die Hauptverdächtigen, sondern die 20 Verwandten und Freunde, die nach Winehouse Tod Zugang zum Haus hatten. Vor allem die private Gitarre und die Gesangbücher mit vermutlich noch unveröffentlichten Texten könnten eine Menge wert sein. Immerhin stehen die Lieder der Diva in vielen Ländern an der Spitze der Charts.

Doch der Diebstahl ist nicht das einzige Schindluder, das mit dem Todesfall getrieben wird. Um den Drogenverkauf anzukurbeln, schmückte eine Bande brasilianischer Dealer in der Metropole Rio de Janeiro ihre Kokain-Tütchen mit Bildern der Verstorbenen. Die mit dem Konterfei der Sängerin versehenen Plastiktütchen wurden für zehn bis 25 Reais (rund vier bis elf Euro) verkauft, sagte ein Polizeioffizier am Dienstag nach einer Razzia im Armenviertel Manginhos. „Es gibt so viele Informationen in den Medien darüber, dass Winehouse Drogen genommen hat, das haben die Drogenhändler ausgenutzt“, sagte Glaucio Moreira örtlichen Medien. Der Name der Sängerin ist auf den Fotos allerdings falsch geschrieben: dort heißt sie nur „Amy House“. Bei ihrer Razzia fand die Polizei zudem Drogenpakete mit Bildern des Anfang Mai getöteten Al-Qaida-Chefs Osama bin Laden. Amy Winehouse war am 23. Juli im Alter von 27 Jahren tot in ihrem Wohnhaus im Londoner Stadtteil Camden gefunden worden. Die fünffache Grammy-Gewinnerin hatte seit langem mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. Ihre Todesursache wird vermutlich erst in einigen Wochen feststehen, wenn das Ergebnis von toxikologischen Untersuchungen vorliegt.

Es gibt allerdings auch gute Nachrichten für Amy-Fans: Ein Duett mit der US-Jazz-Legende Tony Bennett (85) soll demnächst als Single in den Handel kommen, berichtete die BBC am Donnerstag. Der Erlös der Platte soll einer Wohltätigkeitsorganisation zu Gute kommen, die Amys Vater Mitch Winehouse gründen will, sagte Bennett dem Musiksender MTV. Die Organisation wolle jungen Leuten helfen, von Drogen loszukommen.(mit AFP, dpa)

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