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Thomas Gottschalk ist auch nach seinem Abschied von "Wetten dass...?" als Entertainer gefragt.

© dapd

Unterhaltung: Allzweckwaffe Thomas Gottschalk

Macht Thomas Gottschalk im Ersten auch die große Primetime-Show? Samstagabends ist für die ARD jedenfalls noch Luft nach oben.

Thomas Gottschalk und die große ARD-Show, noch hat das neue Projekt des Entertainers gar nicht angefangen, schon wird über weitere Einsätze des ehemaligen „Wetten, dass...?“-Moderators im Ersten spekuliert. Programmdirektor Volker Herres bremste am Dienstag allerdings Erwartungen, Gottschalk könne fünf oder sechs Abendshows für die ARD bestreiten, vor allem am Samstagabend.

Das ist schon seit längerem ein schwieriger Programmplatz fürs Erste, in direkter Konkurrenz zum ZDF-Krimi, „Wetten, dass...?“ oder Dieter Bohlen und Stefan Raab bei den Privatsendern. „Ich kann mir natürlich vieles vorstellen, aber das ist derzeit kein Thema“, sagte Herres in einem dpa-Interview, „er hatte die größte Show, die er haben konnte, im ZDF. Er wird sich jetzt auf den Vorabend im Ersten konzentrieren wollen.“ Erst mal solle Gottschalk in seiner Vorabendsendung ankommen, vier Mal die Woche tagesaktuell produziert, ab 23. Januar, montags bis donnerstags, um 19 Uhr 20.

Die Programmneustrukturierung am späteren Abend, die im Spätsommer in Kraft trat, wollte Herres noch nicht bewerten. In erster Linie sollten die „Tagesthemen“ eine über den Wochenverlauf identische Startzeit bekommen, auch am Mittwoch. „Die ,Tagesthemen’ haben davon profitiert, mit 170 000 Zuschauern mehr, haben aber an Marktanteilen verloren, da sie zu einer früheren Zeit gesendet werden. Das wussten alle vorher, die etwas mit dem zu tun haben.“

Die eine oder andere Talkshow, die einen neuen Sendeplatz am späten Abend bekommen hat, wie zum Beispiel „Beckmann“, musste Einbußen hinnehmen. „Derzeit gilt das Schema, das wir im Sommer in Kraft gesetzt haben. Niemand hat die Absicht, etwas daran zu ändern.“ Jedoch: Wer das Fernsehgeschäft kenne, der weiß, dass außer der „Tagesschau“ nichts für ewig sei im deutschen Fernsehen.

Die ARD peilt für das Jahr 2012 nicht mit allen Mitteln die Marktführerschaft (die derzeit RTL hat) für das „Erste“ an, sondern will nach den Worten ihres Programmdirektors ihr „Qualitätsversprechen in allen Genres“ einlösen. „Wir betreiben nicht Quotenmaximierung um jeden Preis. Sonst könnten wir vieles von dem, was wir wollen, umfangreiche Information oder fiktionale Experimente wie den Dreiteiler ,Dreileben’ nicht machen.“

Derzeit liegt RTL in der Jahreswertung mit 14,1 Prozent Marktanteil vor der ARD (12,4 Prozent). „Natürlich wollen wir nicht am Publikum vorbeisenden und möglichst vorne liegen“, sagte Herres, „2012 werden uns zwei sportliche Großereignisse, die in unserer Zeitzone liegen, begünstigen, was die Marktanteile anbelangt: die Olympischen Spiele und die Fußballeuropameisterschaft. Dann schauen wir mal, wo wir Ende des Jahres stehen, in jedem Fall irgendwo vorn.“

Gottschalk jedenfalls wird am 21. Januar definitiv am Samstagabend im Ersten zu sehen sein – als Kandidat bei Kai Pflaumes Quiz „Klein gegen Groß – das unglaubliche Duell“. Den Auftritt dürfte er zur Eigenwerbung nutzen: Zwei Tage später startet sein mit Spannung erwartetes Vorabendformat. (mit dpa)

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